Häufig gestellte Fragen zu Sodbrennen in der Schwangerschaft
Für das häufigere Auftreten von Sodbrennen sind der veränderte Hormonspiegel, die wachsende Gebärmutter oder Bewegungen des Babys im Bauch der Mama verantwortlich.
Das ist sehr verschieden. Theoretisch kann Sodbrennen werdende Mütter über die ganze Schwangerschaft hinweg begleiten. Viele Frauen leiden aber erst gegen Ende der Schwangerschaft an dem Symptom.
Getränke oder Lebensmittel, die die Produktion von Magensäure anregen oder schwer verdaulich sind (zum Beispiel scharfe Gewürze), sollte gemieden werden. Besser sind Lebensmittel, die Magensäure binden, wie etwa Haferflocken oder Bananen.
Vielen werdenden Müttern, die an Sodbrennen leiden, hilft es, ein paar Mandeln sowie eine Banane, Haferflocken oder Zwieback zu essen. Auch einige Hausmittel wie Ingwer sind oft hilfreich. Zudem gibt es rezeptfreie Medikamente in der Apotheke, die von Schwangeren eingenommen werden können.
Symptome bei Sodbrennen in der Schwangerschaft
Sodbrennen in der Schwangerschaft tritt häufig nach dem Essen oder im Liegen auf und äußert sich unter anderem durch:
- brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, besonders im Liegen
- saures Aufstoßen
- Rückfluss von Mageninhalt bis in den Hals oder sogar in den Mund
- Halsschmerzen
- Husten
- Heiserkeit oder belegte Stimme
- Schluckbeschwerden
- Übelkeit
- Schlafstörungen
Auch Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise eine Kehlkopf- oder Luftröhrenentzündung, können im Zusammenhang mit Sodbrennen in der Schwangerschaft auftreten.
Es ist möglich, dass die Magensäure durch einen Rückfluss in den vorgelagerten Kehlkopf- und Rachenbereich gelangt und zudem im Anschluss durch das Einatmen kleiner Mengen von Magensäure Entzündungen der Luftröhre oder der Bronchien, den luftleitenden Teilen der Lunge, auslösen.
Ist Sodbrennen während der Schwangerschaft gefährlich?
So unangenehm die Beschwerden von Sodbrennen auch sein können – während einer Schwangerschaft sind sie nichts Ungewöhnliches. Auch um ihr ungeborenes Kind müssen sich werdende Mütter keine Sorgen machen, denn das Baby bekommt davon gar nichts mit.
Sollten Sie dennoch unsicher sein, ist es besser, einmal zu viel, als einmal zu wenig zum Arzt zu gehen. Gerade bei der ersten Schwangerschaft fällt es oftmals schwer, einzuschätzen, welche Symptome normal sind und welche nicht.
Warum leiden Frauen während der Schwangerschaft häufig an Sodbrennen?
Etwa 40 bis 80 Prozent aller werdenden Mütter leiden während der Schwangerschaft an Sodbrennen.1 Das hat mehrere Gründe:
- Zum einen ist die vermehrte Produktion des Hormons Progesteron schuld. Sie sorgt dafür, dass die glatte Muskulatur im Körper an Spannung verliert. Dies hat zur Folge, dass auch der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre schlaffer wird, was den Rückfluss von Mageninhalt begünstigt.
- Zum anderen vergrößert sich mit dem Voranschreiten der Schwangerschaft die Gebärmutter, die gleichzeitig nach oben verlagert wird. Dadurch wird der Magen regelrecht gequetscht und der Inhalt in die Speiseröhre gedrückt.
- Zum Ende der Schwangerschaft wird auch das Baby aktiver: Es dreht und wendet sich und übt Druck auf den Magen aus. Auch dies kann das Auftreten von Sodbrennen begünstigen.
Die gute Nachricht: Das lästige Sodbrennen verschwindet in der Regel nach der Geburt des Nachwuchses.
Mythos: Sodbrennen bedeutet viele Haare beim Neugeborenen
Noch immer hält sich das – im wahrsten Sinne – haarsträubende Gerücht, dass Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft stark unter Sodbrennen leiden, mit üppiger Haarpracht auf die Welt kämen. Die Haare sollen in der Speiseröhre kitzeln. Tatsächlich ist dies aber rein anatomisch gar nicht möglich.
1. Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft: Ernährung anpassen
Die meisten Menschen vertragen es besser, wenn sie vier bis fünf kleinere Portionen über den Tag verteilt zu sich nehmen, anstatt drei große Mahlzeiten – das gilt auch für Schwangere.1
Denn die wachsende Gebärmutter verringert das Volumen des Magens. Kommen dann große Essensportionen hinzu, wird das Platzangebot noch geringer und die Magensäure kann leichter in die Speiseröhre aufsteigen. Ebenso ist es bekömmlicher, langsam und genussvoll zu essen und nicht zu schlingen.
Welche Lebensmittel das Brennen im Brustbereich auslösen können, ist individuell sehr verschieden. Schwangere sollten ihre eigene Empfindlichkeit genau beobachten. Dabei kann auch das Führen eines Tagebuchs hilfreich sein.
Diese Lebensmittel sollten Schwangere mit Sodbrennen meiden
Es gibt auch Lebensmittel die tendenziell eher Sodbrennen begünstigen als andere. Wer ohnehin zu Sodbrennen neigt, sollte daher vor allem versuchen, sich bei folgenden Speisen und Getränken zurückzuhalten:
- koffein- oder kohlensäurehaltige Getränke
- sehr fettiges oder süßes Essen
- Zitrusfrüchte
- kräftig gewürzte Mahlzeiten
Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie die Produktion der Magensäure ankurbeln und somit Sodbrennen deutlich begünstigen können – insbesondere, wenn sie direkt vor dem Hinlegen verzehrt werden. Denn dadurch gelangt der aufsteigende Magensaft noch leichter in die Speiseröhre. Bestenfalls sollte die letzte Mahlzeit schon einige Stunden vor dem Zubettgehen eingenommen werden.2
Diese Lebensmittel können bei Sodbrennen hilfreich sein
Bewährt haben sich hingegen Lebensmittel, welche die überschüssige Magensäure binden. Dazu zählen:
- Mandeln
- Haferflocken
- Bananen
- Zwieback
- gekochte Kartoffeln
Ebenso können ein Glas Milch oder ein Joghurt nach dem Essen hilfreich sein, da sie die Speiseröhre schützen und die Verdauung ankurbeln.
2. Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft: Hausmittel ausprobieren
Neben der richtigen Ernährung können Sie noch zu weiteren Hausmitteln greifen, um Ihr Sodbrennen in den Griff zu bekommen. Beliebt sind beispielsweise:
- Ingwer: Mit diesem schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Die Knolle sorgt nicht nur bei Sodbrennen, sondern auch bei Übelkeit und Husten in der Schwangerschaft für Linderung.
Wer den scharfen Ingwer besonders gerne mag, kann pur ein Stück kauen — andere brühen sich lieber einen Tee damit auf.
- Stilles Wasser: Es klingt banal, aber das Trinken von einem Glas Mineralwasser ohne Kohlensäure gehört zu den effektiven Hausmitteln gegen Sodbrennen. Durch das Trinken wird die aggressive Magensäure verdünnt und der saure Speisebrei von der Speiseröhre zurück in den Magen gespült.3 Probieren Sie es aus!
- Kartoffelsaft: Auch frischer Kartoffelsaft kann sich günstig bei Sodbrennen auswirken, da er stark basisch ist und einen Überschuss an Magensäure neutralisiert.4 Frischpflanzen-Presssäfte sind in der Apotheke oder im Reformhaus erhältlich. Wer selbst Kartoffeln entsaften möchte, sollte darauf achten, dass diese keine grünen Stellen haben.
3. Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft: Die richtige Vorbereitung für die Nacht treffen
Vor allem abends und nachts werden Schwangere von Sodbrennen geplagt. Selbst bei nicht-schwangeren Menschen kann das Körpergewicht im Liegen derart auf den Magen drücken, dass saurer Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt. Bei Frauen, die ein Baby erwarten, ist das Problem noch ausgeprägter. Schwangere brauchen aber dringend ihren Schlaf, da die körperliche Veränderung viel Energie in Anspruch nimmt.
Sie können selbst einiges tun, um das Sodbrennen in der Nacht zu minimieren und so wieder zur Ruhe zu finden:
- einige Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr essen2
- keine Mitternachtssnacks einnehmen
- mit erhöhtem Oberkörper schlafen
- das Nickerchen tagsüber vielleicht sogar im Sitzen auf dem Sofa abhalten
Außerdem kann es viel ausmachen, auf der linken Seite zu schlafen. Somit liegt der Magen tiefer als die Speiseröhre, wodurch der Rückfluss der Magensäure erschwert wird.
4. Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft: Auf weite Kleidung setzen
Wenn der Bauch wächst und wächst, wird die Kleidung zunehmend enger. Das sieht nicht nur unschön aus, es kann tatsächlich auch Sodbrennen begünstigen. Vor allem wenn Kleider, Blusen und Co. die Taille einschnüren, kann das Folgen für den Magen haben. Schrecken Sie also nicht davor zurück, sich rechtzeitig Umstandskleidung zuzulegen.
Wer dabei mit Grauen an viel zu weite Kleider und Latzhosen denkt, liegt völlig falsch. Inzwischen ist auch die Umstandsmode up to date. Es gibt moderne, schwingende Oberteile, trendige Röhrenhosen mit Schwangerschaftsbündchen und festliche Kleider. So sehen Sie nicht nur gut aus, sondern haben es auch noch bequem und minimieren die Gefahr von Sodbrennen in der Schwangerschaft.
5. Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft: Arzneimittel einnehmen
Medikamente und Schwangerschaft – das sind zwei Dinge, die oft nicht miteinander harmonieren. Eine Vielzahl von Präparaten darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden, da sie möglicherweise das Ungeborene schädigen können.
Bei Sodbrennen gibt es jedoch ein paar, auf die Sie während der Schwangerschaft zurückgreifen können. In der Regel sind das sogenannte Antazida, die die Magensäure binden. Arzneimittel, die Aluminimum enthalten, sollten jedoch nicht verwendet werden. Protonenpumpenhemmer, die die Magensäurebildung drosseln, sollten nur auf ärztliche Anordnung eingenommen werden.5