Häufig gestellte Fragen zu Hausmitteln gegen Sodbrennen


Welche Hausmittel helfen bei Sodbrennen?

Die Auswahl an Hausmitteln gegen Sodbrennen ist groß – da gilt es auszuprobieren, was einem individuell am besten hilft. Bewährt haben sich beispielsweise Tees, die den Magen beruhigen, wie Fenchel-, Kümmel- oder Kamillentee. Aber auch das Kauen von Kaugummi kann helfen. Durch den angeregten Speichelfluss werden kleine Mengen Magensäure in der Speiseröhre neutralisiert.

Ist Milch gut bei Sodbrennen?

Nach wissenschaftlicher Auffassung hilft Milch eher nicht bei Sodbrennen.4 Allerdings gibt es viele Betroffene, die auf die positive Wirkung des Hausmittels setzen. Es wird angenommen, dass dem ein Placeboeffekt zugrunde liegt.

Welcher Tee beruhigt den Magen bei Sodbrennen?

Bei leichtem Sodbrennen können Kräutertees mit beispielsweise Kamille, Kümmel, Schafgarbe oder Fenchel helfen. Sie verdünnen die Magensäure und beruhigen die gereizten Schleimhäute im Magen. Auch in Schwangerschaft und Stillzeit ist die Anwendung von Tees in der Regel problemlos.

Was tun, wenn das Kind Sodbrennen hat?

Wenn Kinder unter Sodbrennen leiden, können Eltern einfache Maßnahmen wie kleinere Mahlzeiten oder eine aufrechte Position nach dem Füttern ausprobieren. Bei älteren Kindern sollten Sie darauf achten, fettige, frittierte oder scharfe Speisen zu meiden. Auch ein Zuviel an Essen kann den Magen belasten. Darüber hinaus hilft ein Glas Wasser oder Tee nach dem Essen, die Magensäure zu verdünnen.

10 Hausmittel gegen Sodbrennen: Von Milch bis Senf


Vom bewährten Klassiker bis zum ungewöhnlich anmutenden Hausmittel – wer unter Sodbrennen leidet, hat die Qual der Wahl. Doch welche natürlichen Mittel haben sich bewährt und welche nicht?

1. Natron: Hilft das klassische Hausmittel gegen Sodbrennen?

Weißes Pulver in einem verschließbaren Glas: Natron gilt als klassisches Hausmittel gegen Sodbrennen.

Wer an Hausmittel gegen Sodbrennen denkt, dem fällt vermutlich zuerst das gute alte Natron ein, genauer gesagt: Natriumhydrogencarbonat. Schon wenig davon soll die Magensäure neutralisieren und dem Sodbrennen auf diese Weise entgegenwirken.

Die Anwendung ist denkbar einfach: Einen Teelöffel Backnatron in einem großen Glas mit stillem Wasser auflösen. Anschließend die Flüssigkeit langsam und in kleinen Schlucken trinken. 

Allerdings sollte Natron nicht allzu oft als Hausmittel gegen Sodbrennen verwendet werden. Das hat unter anderem diese Gründe: 

  • Überschüssiges Natron wird vom Körper verwertet und nicht einfach wieder ausgeschieden. Es besteht daher die Gefahr einer Überdosierung, die den pH-Wert des Körpers durcheinanderbringen kann.1 Dies hat oft Magenschmerzen oder Durchfall zur Folge.  
  • Löst sich das Natron im Wasser auf, bildet sich zudem Kohlendioxid. Dabei handelt es sich um ein Gas, das im Magen zu vermehrtem Aufstoßen führen kann – ähnlich wie ein Glas Mineralwasser mit Kohlensäure. Durch das Aufstoßen kann der Druck auf den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen verstärkt werden.2 Ist der Druck zu groß, kann der Schließmuskel nachgeben und so leichter Magensäure aufsteigen. 

In Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen vor der Einnahme von Natron Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Der Grund: Bei häufiger Einnahme kann das Hausmittel Einfluss auf den Mineral- und Säure-Basen-Haushalt der Mutter und des Kindes nehmen. In der Folge kann es zu einer vermehrten Bildung von Kohlendioxidgas kommen, was zu saurem Aufstoßen und Blähungen führt.3 

Gut zu wissen: Natron in Medikamenten

Einige Arzneimittel gegen Sodbrennen enthalten zwar Natriumhydrogencarbonat, sie gelten aber bei korrekter Dosierung und Anwendung als gut verträglich. Dennoch kann es bei der Einnahme des Wirkstoffes gelegentlich zu Nebenwirkungen wie Aufstoßen, Blähungen oder Bauchschmerzen kommen. In seltenen Fällen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall möglich.

2. Mit Wasser und Kräutertees die Magensäure verdünnen

Bild einer Tasse Kräutertee als Hausmittel bei Sodbrennen.

Sodbrennen entsteht, wenn saurer Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt und die empfindliche Schleimhaut angreift.

Daher bringt es in manchen Fällen Linderung, etwas zu trinken und damit die Säure wieder zurück in den Magen zu befördern. Außerdem wird dadurch die übermäßig vorhandene Magensäure verdünnt. 

Als geeignet gilt ein Glas lauwarmes, stilles Wasser oder säurearmer Tee wie beispielsweise Kamillen- oder Fencheltee. Schwarzer Tee ist nur bedingt geeignet, da das enthaltene Koffein den Muskel zwischen Magen und Speiseröhre schwächen kann.

Welcher Tee hilft bei Speiseröhrenentzündung?

Häufig wird eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) durch andauernden Reflux ausgelöst. Die Behandlung erfolgt meist konservativ – ein möglicher Weg ist das Trinken von bestimmten Teesorten, zum Beispiel mit Kalmuswurzel, Schafgarbe und Kamille. Diese können die Heilung der Ösophagitis unterstützen. Auch Basenpulver oder Heilerde sollen helfen.

3. Hilfe aus der Eiszeit: Heilerde bei Sodbrennen

Bei Heilerde handelt es sich um feines Gesteinspulver, das aus eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen und für verschiedene Anwendungen genutzt wird – unter anderem bei leichtem Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen. Wie ein Schwamm saugt die Heilerde die überflüssige Magensäure auf.  

Heilerde erhalten Sie in der Apotheke. Es wird nach Packungsanweisung in einem Glas Wasser oder Tee aufgelöst und schluckweise getrunken. Bei der Anwendung von Heilerde sind keine Nebenwirkungen bekannt.5

Allerdings sollte das Hausmittel nicht unmittelbar mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da enthaltene Wirkstoffe teils neutralisiert werden. Es wird ein zeitlicher Abstand von einer Stunde empfohlen.5

Heilerde – auch für Schwangere anwendbar?

Bislang gibt es keine Einschränkungen, was die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit betrifft. Allerdings sollten werdende und stillende Mütter lieber auf stark aluminiumhaltige Heilerde verzichten. Bei einer erhöhten Konzentration kann Aluminium auf das (ungeborene) Kind übergehen und Entwicklungsstörungen des Gehirns oder Schädigung der Nieren, Leber oder Knochen sind möglich.6

4. Hausmittel bei leichtem Sodbrennen: Sauerkraut- und Kartoffelsaft

Bild von vielen Kartoffeln: Deren Saft gilt als Hausmittel gegen Sodbrennen.

Etwas ungewöhnlich mögen diese Hausmittel anmuten: Gegen das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein sollen auch Sauerkraut- und Kartoffelsaft helfen. Ersteres reguliert den pH-Wert im Magen und lindert so leichte Beschwerden.7 Auch das Essen von Sauerkraut kann helfen. Zu viel davon kann allerdings zu Blähungen führen.  

Kartoffelsaft wirkt hingegen als basischer Puffer – eine Übersäuerung des Körpers wird verhindert. Der Saft aus rohen Kartoffeln neutralisiert zudem überschüssige Säure. Bei der Einnahme von Kartoffelsaft sind keine Nebenwirkungen bekannt, weshalb das Hausmittel auch für Schwangere geeignet ist.8 

5. Kaugummi kauen als Mittel gegen Sodbrennen

Ein eher ungewöhnliches Hausmittel gegen Sodbrennen ist das Kauen von Kaugummi, denn dabei wird die Produktion von Speichel angeregt. Der Speichel ist leicht basisch und kann kleine Mengen Magensäure in der Speiseröhre neutralisieren. Zudem verdünnt Speichel die vorhandene Säure und nimmt sie beim Schlucken wieder mit in Richtung Magen.

Gut zu wissen:

Wer keinen Kaugummi mag, kann auf Bonbons oder Pastillen zurückgreifen. Sie regen ebenfalls die Speichelproduktion an. Allerdings sollten Sie die Bonbons und Co. nur mäßig anwenden, da sie häufig viel Zucker enthalten – was wiederum Karies begünstigen kann.

6. Milch trinken gegen Sodbrennen – (k)ein geeignetes Hausmittel?

Milch wird in eine Glas eingeschenkt: Das Hausmittel ist bei Sodbrennen umstritten.

Neben Natron wird häufig auch Milch als Hausmittel gegen Sodbrennen angeführt. Dabei ist deren Wirkung ebenfalls umstritten. Aktuell tendiert die Wissenschaft dazu, dass ein Glas kalte Milch bei Sodbrennen eher nicht hilft.4

Doch warum schwören dann so viele Betroffene auf das Hausmittel? Möglicherweise liegt ein Placeboeffekt vor: Der kühlende Effekt in der Speiseröhre sowie der Glaube, dass sich Milch bewährt hat, kann für Entspannung sorgen und den Magen beruhigen.

7. Die Magensäure mit Mandeln und Haferflocken neutralisieren

Um Sodbrennen zu lindern, können Mandeln helfen. Kauen Sie etwa 4 bis 6 Mandeln (ungesalzen/ungesüßt) gründlich, bis eine breiige Masse entsteht.7 Der Brei kann überschüssige Magensäure binden.

Tipp: Alternativ können Sie auch eine kleine Handvoll Sonnenblumen- oder Kürbiskerne knabbern - auch hier gilt: gründlich kauen. Die breiige Masse kann die überschüssige Magensäure binden und so Erleichterung bringen.

Bewährt hat sich auch das Kauen von Haferflocken. Wer gründlich kaut, erhält einen Brei, der in der Lage ist, überschüssige Magensäure zu binden. Alternativ können Sie auch Haferschleim beziehungsweise -porridge kochen und diesen essen.  

8. Leinsamen – wirksames Hausmittel bei Sodbrennen

Bild von Leinsamen als Hausmittel gegen Sodbrennen.

Wer Leinsamen regelmäßig verzehrt, tut nicht nur seinem Magen, sondern auch dem Darm etwas Gutes.

Das regionale Lebensmittel weist nämlich eine große Menge an Schleimstoffen auf, die sich wie eine Schutzschicht auf die Schleimhäute von Speiseröhre, Magen und Darm legen und vor aggressiver Magensäure schützen. Einen ähnlichen Effekt haben übrigens auch Flohsamen. 

Eingenommen werden Leinsamen am besten geschrotet – dann sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Ob als Topping im Müsli oder Joghurt, im Smoothie oder auf dem Frühstücksbrot. Wichtig ist es aber, viel zu trinken, da sowohl Lein- als auch Flohsamen Flüssigkeit binden.

9. Scharfer Helfer bei Sodbrennen: Senf

Senf gegen Sodbrennen? Ja und nein. Denn einerseits sollen die enthaltenen ätherischen Senföle die Magensäure binden und entzündungshemmend auf die Schleimhaut des Magens wirken. Andererseits gibt es auch Betroffene, deren Sodbrennen sich mit der Einnahme von Senf verstärkt hat. Grund ist die Schärfe, die die Bildung von Magensäure anregen kann.  

Hier gilt also wie mit allen Hausmitteln: ausprobieren! Wer dies tun möchte, nimmt nach dem Essen einen Teelöffel nicht zu scharfen Senf zu sich.10  

10. Apfelessig als Hausmittel gegen Sodbrennen

Apfelessig zum "Löschen" von Sodbrennen herzunehmen, mag im ersten Moment - ähnlich wie bei Senf - merkwürdig klingen. Allerdings kann Essig durchaus helfen. Der Grund: Er reguliert den pH-Wert im Magen - er produziert weniger Säure, wodurch Sodbrennen gelindert wird.

Um das Hausmittel auszuprobieren, geben Sie einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas stilles, lauwarmes Wasser. Trinken Sie das Gemisch im Anschluss schluckweise.

Wie lässt sich nächtliches Sodbrennen lindern?


Frau schläft auf dem Bauch: Nächtliches Sodbrennen kann durch die Schlafposition beeinflusst werden.

Nachts ist Sodbrennen oft besonders lästig, denn es hindert Betroffene daran, einzuschlafen. Zudem wird das Brennen von vielen in der Nacht als schmerzhafter empfunden als tagsüber – möglicherweise, weil die Ablenkung fehlt, die am Tag meist vorhanden ist. Bewährte Hausmittel wie Kaugummi kauen sind in dieser Situation jedoch wenig praktikabel, denn sie halten ebenfalls vom erholsamen Nachtschlaf ab. 

Doch was hilft dann? Probieren Sie doch einmal die beiden folgenden Tipps aus:

  • Ein guter Tipp gegen Sodbrennen in der Nacht lautet daher: Legen Sie sich so hin, dass sich der Magen weiter unten befindet als die Speiseröhre. Denn dann hat es der saure Mageninhalt schwerer, nach oben in die Speiseröhre zu gelangen. Dafür reicht es oft schon, ein paar zusätzliche Kissen zu verwenden oder wenn möglich den Lattenrost hochzustellen, sodass der Oberkörper erhöht wird. 
  • Zudem sollten Sie auf der linken Seite schlafen. So liegt der Magen, der sich in der linken Körperhälfte befindet, niedriger als die Speiseröhre. Die Magensäure hat es dann schwerer aufzusteigen. 

Sodbrennen? Vorbeugen ist das beste Hausmittel


Wie bei so vielen Dingen gilt auch bei Sodbrennen: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Mit ein paar Tipps lässt sich das Risiko für das schmerzhafte Brennen in der Speiseröhre senken. 

Dazu gehört: 

  • Mehrere kleine Mahlzeiten: Besser ist es, den Tag über mehrmals zu essen statt großer Mengen auf einmal. Das belastet den Magen weniger. 
  • Keine enge Kleidung tragen: Die drückt auf den Magen und führt dadurch manchmal zum Aufsteigen von Magensäure. 
  • Auf Genussmittel verzichten: Kaffee, Alkohol oder Zigaretten können Sodbrennen verursachen oder die Beschwerden verschlimmern und sollten daher – wenn möglich – gänzlich gemieden werden. 

In vielen Fällen führt auch eine Umstellung der Ernährung dazu, dass sich die Häufigkeit von Sodbrennen reduziert. Denn insbesondere süße oder fettige Speisen gelten als typische Auslöser. Dahingehend gibt es bestimmte Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Kartoffeln oder säurearmes Obst, die besonders magenschonend sind.

Rollkur zur Vorbeugung von Sodbrennen

Die Rollkur wird morgens auf nüchternem Magen durchgeführt. Hierfür gießen Sie sich einen Kamillentee auf. Die Heilpflanze besitzt eine krampflösende und entzündungshemmende Wirkung und kann den Magen beruhigen. Wer Kamille nicht mag, kann alternativ zur Süßholzwurzel greifen, die entzündungshemmend und schleimhautschützend wirkt.

Trinken Sie den Tee in kleinen Schlucken auf leeren Magen. Anschließend legen Sie sich für jeweils 5 Minuten erst auf den Rücken, dann auf die beiden Seiten und zuletzt auf den Bauch. Sinn und Zweck der Rollkur ist es, die Magenschleimhaut vollständig mit den wohltuenden Inhaltsstoffen des Tees in Berührung zu bringen - und so erst gar kein Sodbrennen entstehen zu lassen.

 

Sodbrennen bei Kindern - welche Hausmittel helfen?


Auch die Kleinsten können bereits unter Sodbrennen leiden – und benötigen Hilfe. Ein bewährtes Hausmittel ist das Trinken von lauwarmem Wasser oder Kräutertee nach dem Essen, um die Säure zu neutralisieren.

Weitere bewährte Maßnahmen sind unter anderem:

  • Babys nach der Mahlzeit in eine aufrechte Position bringen
  • enge Kleidung beziehungsweise stramme Windeln vermeiden
  • Stress im Alltag verringern
  • für ausreichend Bewegung im Alltag sorgen
  • fettige, frittierte und scharfe Speisen meiden

Sollte sich dennoch keine Besserung einstellen, entscheidet der Kinderarzt über eine medikamentöse Therapie.

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