Husten als Symptom einer Reflux-Erkrankung


An sich ist ein Husten keine Krankheit, sondern eine Schutzmaßnahme unseres Körpers. Die Atemwege sollen gereinigt und befreit werden, wenn sie verengt oder verstopft sind. Durch den Hustenreiz wird Luft mit sehr hoher Geschwindigkeit - bis zu 1000 Stundenkilometer1 - durch die Atemorgane nach außen gegeben.

Tritt Husten als regelmäßiges Symptom auf, kann eine Vielzahl an Erkrankungen dahinterstecken. Die häufigste ist eine Atemwegsinfektion: von der harmlosen Erkältung bis hin zur schweren Lungenentzündung. Aber auch bei einer Reflux-Erkrankung leiden viele Betroffene unter Husten als unangenehme Begleiterscheinung.

Wie entsteht Husten durch Magensäure?


Unsere Speiseröhre verbindet den Rachen mit dem Magen. Am unteren Ende ist sie mit einem Muskelring verschlossen. Dieser sogenannte Sphinkter sorgt dafür, dass der Mageninhalt im Magen-Darm-Trakt verbleibt. Aus verschiedenen Gründen kann es sein, dass dieser Verschluss nicht richtig funktioniert.

Das Ergebnis: Magensäfte dringen in die Speiseröhre ein. Das spüren wir als Sodbrennen, denn die Säure reizt die empfindlichen Schleimhäute. Das kann bereits dazu führen, dass ein Hustenreiz ausgelöst wird.

Asthma statt Sodbrennen


In schweren Fällen gelangt die Säure sogar wieder in den Mund. Die Luft, die dann eingeatmet wird, kann Säurepartikel in die Atemwege bringen.

Der Körper reagiert darauf mit einem schützenden Hustenreflex, denn die Schleimhäute in den Atemwegen sind besonders empfindlich. Der durch Magensäure ausgelöste Hustenreiz kann sich zu regelrechten Asthmaanfällen entwickeln (Asthma bronchiale).

Spezialisten raten heute dazu, Asthma-Patienten mit oder ohne Sodbrennen stets auf eine vorliegende Reflux-Erkrankung zu untersuchen, da der Husten auch ohne weitere Symptome als Folge der Reizungen durch die Magensäure auftreten kann.

Eine mehrmonatige Therapie mit Magensäure-hemmenden Medikamenten lindert unter Umständen auch die Asthmaerkrankung.

Stiller Reflux verursacht Husten & Heiserkeit


Einige unspezifische Halsprobleme können Hinweise auf eine Übersäuerung und chronische Entzündung von Rachen und Kehlkopf geben. Dazu gehören:

Auch ohne Sodbrennen kann bei diesen Symptomen eine Reflux-Erkrankung vorliegen. Man spricht dann von einem stillen Reflux. Die Magensäure verursacht in diesen Fällen am Übergang zwischen Speiseröhre und Kehlkopf Probleme. Die Schleimhäute sind hier nämlich besonders empfindlich, sodass schon geringe Mengen eine Entzündung auslösen können.

Weitere mögliche Folgeerkrankungen sind wiederkehrende Kehlkopfentzündungen (Laryngitis), Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) oder Ohrprobleme mit Paukenergüssen (Tubenventilationsstörung).

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