Häufig gestellte Fragen zu Sodbrennen Ursachen:


Welche Ursachen führen zu Sodbrennen?

Ein möglicher Grund ist zu viel Magensäure: Die Produktion der Magensäure kann beispielsweise durch Frittiertes, koffeinhaltige Getränke sowie Lebensmittel mit hohem Fettgehalt ausgelöst werden. Aber auch Stress, bestimmte Krankheiten wie ein Zwerchfellbruch oder Leberzirrhose sowie eine Schwangerschaft können Sodbrennen nach sich ziehen.

Was sind die Ursachen für ständiges Sodbrennen?

Wer häufig an einem Brennen hinter dem Brustbein leidet, sollte dies ärztlich abklären lassen. Sodbrennen kann Symptom bestimmter Erkrankungen sein: Zum Beispiel tritt es bei der Refluxkrankheit, einem Zwerchfelldurchbruch, Leberzirrhose sowie einigen Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm auf.

Wie kann eine Schwangerschaft Ursache für Sodbrennen sein?

Als Auslöser kommt zum Beispiel das Hormon Progesteron infrage, das die Muskeln entspannt – so auch den Muskel zwischen Speiseröhre und Magen, wodurch Magensäure leichter aufsteigen kann. Zudem breitet sich mit fortschreitender Schwangerschaft die Gebärmutter aus und drückt so auf den Magen. Die Magensäure wird nach oben geschoben.

Magensäure: Nützlich, aber auch Ursache von Sodbrennen


Magensäure ist gleich in zweifacher Hinsicht nützlich: Sie trägt maßgeblich zur Verdauung der aufgenommenen Speisen bei und tötet zudem darin befindliche Krankheitserreger ab. Allerdings hat die Medaille auch eine andere Seite: Magensäure kann auch eine Ursache für Sodbrennen sein – und zwar wenn:

  • Magensäure an den falschen Ort, also in die Speiseröhre, gelangt
  • der Körper zu viel Magensäure bildet

Letzteres ist oftmals auf den Verzehr von Lebensmitteln zurückzuführen, die zur Produktion von Magensäure anregen. Zu diesen „Säurelockern“ zählen beispielsweise scharf gewürzte oder gesalzene Speisen, Frittiertes, Kaffee, Cola und Süßigkeiten mit hohem Fettgehalt.

Übrigens ist auch das Gegenteil möglich: zu wenig Magensäure. Typische Symptome dafür sind unter anderem Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall.

Motilitätsstörung – wenn sich der Magen nicht ausreichend bewegt


Bild symbolisiert Motilitätsstörung des Magens als mögliche Ursache von Sodbrennen.

Motilität – die wenigsten Menschen werden mit diesem Begriff etwas anfangen können. Er beschreibt die Bewegung des Magens, also die Arbeit derjenigen Muskeln, die den Inhalt vermengen und weiter in Richtung Darm transportieren.

Funktioniert der Ablauf nicht richtig, beispielsweise weil die Magenmuskulatur zu langsam arbeitet, ist von einer Motilitätsstörung die Rede.

Neben anderen Verdauungsbeschwerden kann sie auch Ursache für Sodbrennen sein.

Der Grund? Wegen der verlangsamten Magenbewegung bleibt der Speisebrei länger als gewöhnlich im Magen liegen. Der Magen füllt sich dadurch bis zum Eingang, sodass saurer Inhalt leichter zurück in die Speiseröhre gelangt.

Stress als Ursache von Sodbrennen


Jeder Mensch kennt Situationen, in denen er gestresst ist. Bei manchen ist Stress sogar ein fester Bestandteil des Alltags. Die Auslöser können vielfältig sein: Oftmals führen ein Zuviel an Arbeit oder private Probleme Menschen an ihre Belastungsgrenzen.

Neben Erkrankungen, beispielsweise des Herz-Kreislaufs-Systems, sind Magenbeschwerden wie Sodbrennen als Folge von Stress möglich. Doch wie entsteht das Sodbrennen in diesem Fall genau?

Bei Stress schüttet der Körper zwei verschiedene Hormone aus: Adrenalin und Cortisol, die sogenannten Stresshormone. Sie lösen eine Reaktion im Körper aus, durch die er besser auf die besondere „Gefahrensituation“ vorbereitet sein soll. Dazu gehört unter anderem, dass sich der Herzschlag beschleunigt und Gehirn sowie Muskeln verstärkt mit Blut und Sauerstoff versorgt werden.

Dadurch steht dem Körper mehr Energie zur Verfügung. Allerdings wird – um Energie zu sparen – auch die Verdauung verlangsamt. Der Magen bewegt sich weniger, der Nahrungsbrei verbleibt länger darin. Dadurch hat auch die Magensäure mehr Zeit, hoch in die Speiseröhre zu gelangen.

Krankheiten als Ursache von Sodbrennen


Sodbrennen ist ein Symptom, das bei verschiedenen Krankheiten auftritt. Vor allem bei ständigem Brennen in der Speiseröhre sollte daher unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Infrage kommen beispielsweise:

Refluxkrankheit (GERD)

Eine häufige Ursache von Sodbrennen ist die gastroösophageale Refluxkrankheit. Sie wird auch als GERD abgekürzt, was von der englischen Bezeichnung „gastroesophageal reflux disease“ stammt.

Der Reflux, also Rückfluss von Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre, ist auf eine Störung des Schließmuskels zurückzuführen. Von einer Erkrankung sprechen Mediziner dann, wenn durch die daraus resultierenden Beschwerden wie Sodbrennen die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigt ist beziehungsweise ein erhöhtes Krebsrisiko besteht1.

Zollinger-Ellison-Syndrom

Das Zollinger-Ellison-Syndrom ist eine Erkrankung, bei welcher der Körper aufgrund eines Tumors in Bauchspeicheldrüse oder Dünndarm ein Übermaß an Gastrin produziert. Benannt wurde sie nach den beiden Entdeckern, den amerikanischen Chirurgen Robert Milton Zollinger und Edwin Homer Ellison.

Bei Gastrin handelt es sich um ein spezielles Hormon, das sich auf die Verdauung auswirkt: Es erhöht unter anderem die Produktion von Magensäure. Dadurch kommt das Zollinger-Ellison-Syndrom als mögliche Ursache für das Sodbrennen infrage; das Syndrom kann auch zu Blutungen oder Geschwüren im Magen führen.

Als Ursache von Sodbrennen wird das Zollinger-Ellison-Syndrom meist erst sehr spät erkannt. Das liegt zum einen daran, dass das Syndrom eher selten ist und die Ärzte zunächst gängigere Ursachen für den Rückfluss von Magensäure abklären.2 Zum anderen sind die Symptome nicht eindeutig und können auf verschiedene Probleme des Verdauungssystems hinweisen.

Zwerchfellbruch

Im gesunden Zustand dient das Zwerchfell als Barriere zwischen Bauchraum und Brustkorb. Die Muskel-Sehnenplatte besitzt drei große Öffnungen

  • für die untere Hohlvene,
  • die Aorta und
  • die Speiseröhre.

Die Stelle des Zwerchfells, an der die Speiseröhre hindurchtritt, wird Hiatus oesophageus genannt. Ein Zwerchfellbruch an dieser Stelle wird demnach auch als Hiatusbruch oder Hiatushernie bezeichnet. Dabei weiten sich die Öffnungen im Zwerchfell, wodurch die Abgrenzung zwischen Bauchraum und Brustkorb nicht mehr gegeben ist.

Wussten Sie schon?

Das Zwerchfell ermöglicht es uns auch, zu atmen: Wenn es sich anspannt, flacht es ab und löst so einen Unterdruck in der Lunge aus – die Luft wird automatisch eingezogen.

Die meisten Menschen mit einem Zwerchfellbruch bemerken ihn gar nicht – denn er bringt kaum Symptome oder Beschwerden mit sich. Allerdings kann eine Hiatushernie Ursache für Sodbrennen sein. In dem Fall ist die Öffnung am Zwerchfell, durch die die Speiseröhre tritt, so sehr ausgedehnt, dass ein Teil des Magens nach oben rutscht. Das beeinträchtigt die Funktion des Schließmuskels und Magensäure kann einfacher in die Speiseröhre gelangen.

Leberzirrhose

Die Leber verbinden wohl die wenigsten Menschen mit Sodbrennen, doch auch eine Leberzirrhose kann unter Umständen ebenfalls zu Sodbrennen führen. Bei dieser Erkrankung vernarbt und schrumpft die Leber und erfüllt dadurch ihre Aufgaben nicht mehr richtig.

Meist entsteht sie infolge langjähriger Schädigung, beispielsweise eines Alkoholmissbrauchs oder einer chronischen Leberentzündung. Zu den sehr vielfältigen und eher unspezifischen Symptomen zählt auch Sodbrennen.

Gut zu wissen!
Im Zuge einer Leberzirrhose können sich Krampfadern in der Speiseröhre – sogenannte Ösophagusvarizen – bilden. Denn durch die „Schrumpfleber“ kann es zu einem Blutstau in der blutzuführenden Pfortader kommen, wodurch das Blut andere Wege finden muss und Venen in der Speiseröhre überlastet werden. Diese Krampfadern bemerken Betroffene meist nicht. Reißen sie jedoch, besteht Lebensgefahr.

Ösophagusachalasie – eine Motilitätsstörung der Speiseröhre

Manchmal liegt die Ursache von Sodbrennen direkt in der Speiseröhre. Das ist beispielsweise bei einer Ösophagusachalasie der Fall, wenn die Muskeltätigkeit der Speiseröhre beeinträchtigt ist.

Normalerweise sorgen die wellenartigen Kontraktionen der Speiseröhrenmuskeln dafür, dass der Nahrungsbrei problemlos Richtung Magen geschoben wird. Liegt eine Funktionsstörung des Muskels vor, staut sich die Nahrung am unteren Ende der Speiseröhre oder kann vom Magen zurückfließen, was unangenehme Beschwerden wie Sodbrennen zur Folge hat.

Magen-Darm-Erkrankungen

Akute oder chronische Magen-Darm-Erkrankungen können ebenfalls von einem unangenehmen Brennen hinter dem Brustbein begleitet werden. Dazu gehören beispielsweise

Das Sodbrennen ist meist ein Symptom von vielen. Andere Verdauungsbeschwerden sind beispielsweise Appetitlosigkeit, Magenschmerzen oder Blähungen. Gerade bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen wie einem Reizmagen sind diese zudem oft sehr diffus und beeinträchtigen die Lebensqualität allgemein.

Schwangerschaft und Sodbrennen: Was sind die Ursachen?


Eine Schwangerschaft – das bedeutet für die werdenden Eltern meist eine Zeit der Vorfreude und der Vorbereitung auf das Baby. Vergleichsweise oft kommt es jedoch vor, dass Sodbrennen während der Schwangerschaft das Wohlbefinden der Mutter einschränkt. Warum ist das so?

Vor allem zwei Faktoren spielen eine Rolle:

  1. Während der Schwangerschaft schüttet der Körper vermehrt das Hormon Progesteron aus. Dies sorgt in erster Linie dafür, dass sich die Bauchmuskeln entspannen. Das ist zwar wichtig im Hinblick auf die bevorstehende Geburt, allerdings wirken sich die Hormone auch auf den Muskel zwischen Speiseröhre und Magen aus: Er wird weicher und Magensäure fließt leichter in die Speiseröhre.
  2. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto größer wird der Bauch der Mutter – und natürlich auch die Gebärmutter. Diese verlagert sich zudem nach oben und drückt dadurch von unten auf den Magen. Die Folge: Magensäure und saurer Mageninhalt werden nach oben geschoben.

Die gute Nachricht: Nach der Schwangerschaft lässt in der Regel auch das Sodbrennen sehr schnell wieder nach. Bis dahin können verschiedene Hausmittel oder spezielle Medikamente die Beschwerden lindern.

Übrigens:

Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in den Wechseljahren können Frauen vermehrt an Sodbrennen leiden. Auch hier spielen hormonelle Veränderungen eine Rolle, oftmals sind aber auch Medikamente (beispielsweise gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden) verantwortlich, die mit zunehmendem Lebensalter häufiger verschrieben werden.

Sodbrennen: Welchen Einfluss hat der Lebensstil?


Der Kaffee am Morgen, das Glas Wein zum Abendessen – Genussmittel wie diese versüßen uns oft den Alltag. Und auch auf ihre Zigaretten möchten Raucher ungern verzichten. Der Haken bei der Sache: Alle genannten Genussmittel sind mitunter auch für Sodbrennen verantwortlich.
Denn sie

  • steigern die Produktion von Magensäure,
  • lassen den Muskel zwischen Magen und Speiseröhre erschlaffen oder
  • verändern die Zusammensetzung des Speichels, sodass er weniger basisch ist und die Magensäure dadurch schlechter neutralisieren kann.

Wichtig!

Gerade während Urlaubsreisen macht sich das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein oft bemerkbar. Nicht nur, dass wir dann eher dazu tendieren, uns diese Genussmittel zu gönnen und bei leckeren Speisen zuzuschlagen, auch können unbekannte Gewürze und Lebensmittel den Magen schnell überfordern.

Für übergewichtige Menschen kann es aber auch aus einem anderen Grund sinnvoll sein, wenn sie sich etwas am Buffet zurückhalten. Von Übergewicht sprechen Mediziner ab einem BMI von 25, ab 30 handelt es sich um starkes Übergewicht.3 Langfristig können die überflüssigen Pfunde das Risiko von Sodbrennen erhöhen.

Denn das zusätzliche Gewicht, besonders am Bauch, drückt auf den Magen. Dieser Druck überträgt sich wiederum auf den unteren ösophagealen Sphinkter, dem Muskel zwischen Magen und Speiseröhre. Dieser öffnet sich irgendwann und Magensäure sowie saurer Mageninhalt können in die Speiseröhre zurückfließen.

Wenn Übergewicht die Ursache von Sodbrennen ist, hilft auf lange Sicht vor allem abzunehmen. Eine langfristige Ernährungsumstellung ist hierbei erfolgversprechender und gesünder als eine strenge, aber kurzzeitige Diät.

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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