Problem bei der Behandlung: Sodbrennen durch Medikamente


Von Kopfschmerzen über Atemwegsinfekte oder Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zu Deprtalcessionen: Eigentlich sollen Medikamente bestehende Beschwerden lindern. Stimmt etwas im Körper nicht, können sie alles wieder in geregelte Bahnen lenken. Schmerzen werden abgeschwächt, Vorgänge normalisiert und ein reibungsloser Ablauf aller Körperfunktionen gewährleistet.

Für erkrankte Menschen stellt das eine immense Erleichterung dar: Durch die Linderung bestehender Symptome können sie ihrem Körper die Gelegenheit zur Erholung ermöglichen – bis die Einnahme der Mittel nicht mehr nötig ist.

Schwierig wird es jedoch, wenn gerade erst durch die Einnahme Probleme im Körper entstehen. Zum Beispiel ist das bei Sodbrennen der Fall, das durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden kann. Statt der dringend benötigten Ruhe bekommen es Betroffene dann mit Schmerzen in der Speiseröhre und anderen säurebedingten Magenbeschwerden zu tun.

Wie die Einnahme von Medikamenten funktioniert

Ziel fast aller eingenommenen Medikamente ist der Dünndarm, denn dort werden die meisten Wirkstoffe – gemeinsam mit den zerkleinerten Bestandteilen der Nahrung – in den Körper aufgenommen. Aus diesem Grund sind einige Tabletten mit einem Säureschutz ummantelt, der das Arzneimittel die Angriffe der Magensäure überstehen lässt und dafür sorgt, dass es sich erst wie geplant im Dünndarm auflöst.

Die frei gewordenen Wirkstoffe werden nun von der Dünndarmwand aufgenommen und an den Blutkreislauf weitergegeben – so kann das Präparat überall dort seine Wirkung erzielen, wo es gebraucht wird. Hat es seine Aufgabe getan, baut der Körper die aufgenommenen Wirkstoffe ab, filtert sie aus dem Blut und scheidet sie gemeinsam mit dem Urin wieder aus. Nebenwirkungen wie Sodbrennen durch Medikamente sind dabei nicht gerade erwünscht – oftmals aber unumgänglich.

Wie Sodbrennen durch Medikamente entsteht


Wie kann also Sodbrennen durch die Einnahme von Medikamenten entstehen? Ganz einfach: Einige Medikamente bewirken im Magen eine deutliche Steigerung der Magensäureproduktion.

Befindet sich daraufhin eine übergroße Menge der Säure im Magen, ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass etwas davon zurück in die Speiseröhre schwappt und dort die empfindlichen Zellen reizt. Der Betroffene bekommt das in Form von starkem Brennen hinter dem Brustbein zu spüren, manchmal treten sogar Husten oder Halsschmerzen auf.

Daneben gibt es außerdem einige Medikamente, die sich auf die Spannung bestimmter Muskelgruppen im Körper auswirken – und dieser Effekt geht oftmals auch am Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht spurlos vorbei.

Erschlafft er in der Folge, kann durch diese Medikamente Sodbrennen entstehen: Der Muskel ist nicht mehr in der Lage, den Mageninhalt davon abzuhalten, zurück in die Speiseröhre zu gelangen.

Einige Arzneimittel werden daher typischerweise mit der Entstehung von Sodbrennen in Verbindung gebracht. Zu ihnen gehören zum Beispiel:

  • nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR; Rheuma- und Schmerzmittel)
  • Antibiotika
  • Psychopharmaka
  • bestimmte Wirkstoffe in der Behandlung von Asthma
  • Herz-Kreislauf-Medikamente
  • Anticholinergika
  • Steroide
  • Biphosphonate
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Kalium oder Eisen

Gut zu wissen

Entzündungen und Beschwerden im Bereich der Speiseröhre können auch auf eine falsche Einnahme von Medikamenten zurückzuführen sein. Wer seine Tabletten im Liegen oder ohne Wasser zu sich nimmt, der riskiert, dass das Medikament in der Speiseröhre stecken bleibt – und von dort aus für unangenehme Beschwerden sorgt.

Beschwerden und Behandlung von Sodbrennen durch Medikamente


Die Symptome, mit denen es Betroffene bei Sodbrennen durch Medikamente zu tun bekommen, sind dieselben wie bei „normalem“ Sodbrennen. Sie umfassen:

Beobachten Sie Sodbrennen oder weitere Beschwerden durch Medikamente bei sich selbst, sollten Sie deren Einnahme aber dennoch nicht eigenmächtig beenden – gerade dann nicht, wenn die Arzneimittel Teil der Behandlung einer chronischen Erkrankung sind.

Stattdessen empfiehlt sich ein Termin beim Arzt: Er kann Sie genau durchchecken und abwägen, ob Medikamente mit anderen Wirkstoffen für Sie infrage kommen oder ob die zusätzliche Einnahme von magensäurehemmenden Mitteln ausreichenden Schutz bietet. Zum Einsatz können dann beispielsweise Antazida oder Protonenpumpenhemmer kommen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren