Häufig gestellte Fragen zu Brennen und Schmerzen in der Speiseröhre


Woher kommt das Brennen in der Speiseröhre?

Es gibt verschiedene Erkrankungen (wie eine Speiseröhrenentzündung) aber auch andere Gründe, beispielsweise eine ungesunde Ernährung oder Stress, die dafür sorgen können, dass der Schließmuskel am Ende der Speiseröhre nicht mehr einwandfrei funktioniert. Ist dies der Fall, kann saurer Mageninhalt aufsteigen und die Speiseröhrenschleimhaut reizen. Brennen und Schmerzen sind die Folgen.

Lässt sich dem Brennen in der Speiseröhre vorbeugen?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Da in vielen Fällen die Ernährung für das Brennen in der Speiseröhre verantwortlich ist, hilft meist schon eine Anpassung: Beispielsweise sollte auf zuckerhaltige Kost (Schokolade), säurehaltiges Obst (Kiwi, Zitrone), tierische Fette (Schweineschmalz) oder fettige Nahrungsmittel (Pommes, Chips) verzichtet werden. Auch Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin sind besser zu meiden.

Was hilft gegen Brennen und Schmerzen in der Speiseröhre?

Wer unter akuten Beschwerden leidet, kann unter anderem auf säurehemmende Arzneimittel, beispielsweise Antazida, zurückgreifen. Aber auch pflanzliche Mittel eignen sich bei einer entzündeten Speiseröhre: Kamille, Süßholzwurzel und Co. sind in Form von Tees, Tropfen oder Lösungen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Welche Hausmittel helfen gegen ein Brennen in der Speiseröhre?

Um das Brennen in der Speiseröhre zu lindern, können Betroffene Wasser oder Kräutertees, zum Beispiel mit Kamille oder Fenchel, trinken. Auf diese Weise wird die Magensäure verdünnt. Ein alternatives Hausmittel ist das Kauen von Kaugummi, was die Speichelproduktion anregt — die Säure kann leichter neutralisiert werden.

Kurz erklärt: Anatomie und Funktion der Speiseröhre


Die Speiseröhre, medizinisch Ösophagus genannt, gehört zum oberen Verdauungstrakt. Es handelt sich bei ihr um einen elastischen, muskulösen Schlauch, der bis zu 25 Zentimeter lang ist.1 Sie ist die Verbindung zwischen Mund und Magen: Ihren Anfang nimmt sie oben hinter dem Kehlkopf, etwa auf Höhe des sechsten bis siebten Halswirbels. Sie sitzt direkt hinter der Luftröhre und vor der Wirbelsäule. Am unteren Ende tritt sie durch das Zwerchfell und endet im Magen.

Den Abschluss der Speiseröhre bildet ein ringförmiger Muskel, ein sogenannter Sphinkter. Ähnlich einem Ventil verschließt er den Zugang zum Magen und verhindert, dass Säure und Nahrung aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Ist die Funktion gestört, ist es möglich, dass Mageninhalt und so auch aggressive Magen- und Gallensäuren in die Speiseröhre gelangen und dort die Schleimhaut reizen. Betroffene spüren dies unter anderem als unangenehmes Brennen oder Schmerzen in der Speiseröhre

Warum entsteht das Brennen in der Speiseröhre?


Ein Brennen beziehungsweise Schmerzen in der Speiseröhre deuten häufig darauf hin, dass Magensäfte in die Speiseröhre gelangt sind. Dort reizen sie die empfindlichen Schleimhäute, was Betroffene als brennende Schmerzen in der Speiseröhre beziehungsweise hinter dem Brustbein wahrnehmen.

Bei einigen Betroffenen kommt es zu einem derart starken, sauren Aufstoßen, dass die Magensäure bis in den Mund gelangt. Unter Umständen gerät sie von dort aus in die Luftröhre. Darum tritt bei Menschen, die unter Sodbrennen leiden, häufig auch ein starker Husten auf.

Gängige Erkrankungen, die zu anhaltenden oder regelmäßigen Sodbrennen führen können, sind beispielsweise:

In den meisten Fällen werden Sodbrennen und die damit verbundenen Beschwerden jedoch durch eine falsche Ernährung ausgelöst. Sehr fettige oder scharfe Kost, viel Zucker, übermäßiger Alkoholkonsum, Kaffee und andere Genussmittel steigern die Säureproduktion im Magen, wodurch häufiger Sodbrennen auftritt.

Hilfe bei Brennen und Schmerzen in Speiseröhre und Hals


Abhängig davon, welche Ursachen und genauen Symptome Betroffene haben, gibt es verschiedene Behandlungswege. Im Fokus steht jedoch in erster Linie das Lindern der brennenden oder schmerzenden Beschwerden. Bei den Maßnahmen lassen sich allgemein drei Bereiche feststellen:

Medikamente bei Sodbrennen

Um das Brennen in der Speiseröhre zu mildern, gilt es, ein Aufsteigen von Magensaft zu verhindern. Das lässt sich mit verschiedenen Medikamenten erreichen:

  • Antazida: Die Wirkung dieser Arzneimittel beruht auf dem Prinzip, dass die Magensäure durch die Zugabe einer Base neutralisiert wird.
  • Protonenpumpenhemmer (PPI oder Magensäureblocker): Sie gehören zu den stärksten Arzneimitteln und werden besonders häufig verordnet, insbesondere bei regelmäßigem und stärkerem Sodbrennen. PPI reduzieren die Säureproduktion deutlich.
  • H2-Blocker: Sie reduzieren ebenfalls die Produktion von Magensäure, aber weniger stark als Protonenpumpenhemmer. Ihre Wirkung basiert darauf, die Andockstellen für den Botenstoff Histamin zu blockieren, wodurch die Ausschüttung von Magensäure gehemmt wird.

Darüber hinaus gibt es noch pflanzliche Arzneimittel, die ihre Wirkung Heilpflanzen wie Kamille, Süßholzwurzel oder Angelikawurzel verdanken. Je nach Wirkkraft können sie den Magen beruhigen oder die Produktion von Magensäure vermindern. Erhältlich sind die pflanzlichen Arzneimittel rezeptfrei in der Apotheke in Form von Tees, Tropfen oder Lösungen.

Brennende Speiseröhre: Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Wer unter gelegentlichem Sodbrennen leidet, braucht sich in der Regel keine Gedanken machen. Erst wenn die Häufigkeit steigt, in der Brennen oder Schmerzen in der Speiseröhre auftreten, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Unter Umständen verweist er Sie an einen Facharzt (Gastroenterologen), um die genaue Ursache herauszufinden und im Anschluss eine geeignete Therapie zu beginnen. Denn bleibt das Sodbrennen über längere Zeit unbehandelt, kann dies Folgen wie krankhafte Gewebeschäden (Barrett-Ösophagus) nach sich ziehen.

Hausmittel gegen das Brennen in Speiseröhre und Hals

Um bei einer brennenden, schmerzenden Speiseröhre Abhilfe zu schaffen, muss es nicht unbedingt der Griff zum Arzneimittel sein — auch einige Hausmittel haben sich bewährt. Unter anderem lohnt es sich folgende auszuprobieren:

  • Um die Magensäure zu verdünnen, hat sich beispielsweise das Trinken von Wasser oder Kräutertees mit Kamille oder Melisse verlässlich gezeigt.
  • Wer möchte, kann frischen Kartoffelsaft zu sich nehmen. Dieser wirkt als basischer Puffer und sorgt dafür, dass sich die Magensäure nicht so stark bildet.
  • Demgegenüber kann das Kauen von Kaugummi kleine Mengen Magensäure in der Speiseröhre neutralisieren. Denn durch das Kauen wird die Produktion von Speichel, der leicht basisch ist, gefördert.
  • Einen ähnlichen Effekt hat das Trinken von Heilerde. Dank der enthaltenen Carbonatsalze kann das Hausmittel Magensäure binden und neutralisieren.

Von Basen und Säuren…

Im menschlichen Körper läuft eine Vielzahl an komplexen Stoffwechselvorgängen ab, die uns am Leben erhalten. Eine Rolle spielt hierbei der Säure-Basen-Haushalt. Dieser sorgt für einen konstanten pH-Wert (Verhältnis von Säuren und Basen in einer Lösung) im Körper und reguliert eventuelle Schwankungen. Das heißt, ist der pH-Wert zu niedrig (sauer), werden Basen aufgenommen beziehungsweise gebildet und im Gegenzug Säuren entfernt – und umgekehrt.

In der Regel hält sich der Säure-Basen-Haushalt im Blut auf einem pH-Wert zwischen 7,35 bis7,45.2 Im Magen herrscht dagegen ein saurer pH-Wert zwischen 2 und 3.3 Nach der Nahrungsaufnahme kann der pH-Wert durch den Verzehr von bestimmten Lebensmitteln, die einen sauren pH-Wert haben, wie Fleisch oder Wurstwaren, sinken und den Magen übersäuern – es kommt womöglich zu Sodbrennen. Andere Lebensmittel wie Kartoffeln fallen in die basische Kategorie und können die Magensäure neutralisieren.

Mit der richtigen Ernährung Brennen in der Speiseröhre vorbeugen

Da häufig die Ernährung eine zentrale Rolle bei Sodbrennen und damit einhergehenden Beschwerden spielt, lässt sich bereits durch eine Ernährungsumstellung viel erreichen. Dazu gehört es beispielsweise:

  • auf bestimmte Lebensmittel verzichten, beispielsweise steigern Schokolade, säurehaltiges Obst wie Kiwi und Zitrone sowie fettige Speisen die Säureproduktion im Magen
  • beim Essen Zeit nehmen und gründlich kauen, das erhöht die Speichelproduktion
  • besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen
  • den Konsum von Genussmitteln wie Kaffee, Alkohol und Zigaretten einschränken oder ganz einstellen

Betroffene mit Übergewicht sollten eine Gewichtsreduktion anstreben, denn das zusätzliche Gewicht und die Masse können Druck auf den Schließmuskel der Speiseröhre ausüben. Für langfristigen Erfolg empfiehlt sich eine Ernährungsumstellung in Kombination mit ausreichend Bewegung.

Besonders am Abend sollten Sodbrennen-Geplagte zudem auf ausgiebige Mahlzeiten verzichten. Denn im Liegen erhöht sich der Druck auf den Schließmuskel der Speiseröhre. Darum leiden viele Menschen vermehrt nachts und am Abend unter Brennen in der Speiseröhre.

Tipps gegen nächtliches Sodbrennen

Wenn Sie nachts unter Sodbrennen leiden, schlafen Sie nicht auf dem Bauch, sondern auf dem Rücken und mit dem Oberkörper deutlich erhöht. Dadurch wird der Magen entlastet und der Mageninhalt kann nicht so leicht in die Speiseröhre geraten.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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