Häufige Fragen zum Thema Sodbrennen in den Wechseljahren:


Was führt im Klimakterium zu Sodbrennen?

Der Produktionsabfall von weiblichen Geschlechtshormonen führt mitunter dazu, dass sich die Abläufe im Magen-Darm-Trakt verändern beziehungsweise verlangsamen. Auch muskuläre Barrieren verlieren an Stärke. Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung oder Sodbrennen werden so ausgelöst.

Wie lässt sich Sodbrennen in den Wechseljahren behandeln?

Langsames, bewusstes Essen von kleinen Portionen, Verzicht von säurebildenden Lebensmitteln und das Trinken von stillen, ungesüßten Getränken kann dazu beitragen, Sodbrennen zu lindern. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Arzneimitteln, die gegen die Beschwerden eingenommen werden können. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.

Ursachen: Warum leiden Frauen in den Wechseljahren an Sodbrennen?


Sodbrennen gilt auch als altersbedingtes Symptom und Anzeichen für die Wechseljahre der Frau, wobei es weniger bekannt ist als Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein kann dabei erstmals in diesem Lebensabschnitt auftreten. Und das verunsichert häufig Frauen, die bisher noch keine Erfahrung mit diesen Beschwerden gemacht haben.

Sodbrennen geht oft mit

Doch woher kommen diese Leiden plötzlich?

Allgemeine Erklärung:

Beim Sodbrennen gelangt die Nahrung zersetzende Säure aus dem Magen durch den Schließmuskel hoch in die Speiseröhre. Die Speiseröhre besitzt keinen Schutz gegenüber der sauren Flüssigkeit und so kommt es zu einer schmerzhaft brennenden Reizung.

Die häufigsten Ursachen für Sodbrennen in den Wechseljahren:

Hormonelle Veränderungen

Während der Wechseljahre lassen sich die Hormone für Sodbrennen verantwortlich machen. Das Klimakterium ist für den Körper eine Zeit des Umschwungs, die fruchtbare Lebensphase neigt sich für die Frau dem Ende zu. Die Eierstöcke stellen ihre Arbeit – die Produktion von befruchtungsfähigen Eizellen – nach und nach ein.

Der Abfall der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron löst eine Reihe von körperlichen Reaktionen aus, die sich dann als Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen, Übelkeit oder eben Sodbrennen, äußern. Wichtig ist zu betonen, dass dieser Prozess bei jeder Frau individuell ist: Art, Zeitpunkt, Intensität und Dauer der „Symptome“ können stark variieren.

Die Muskeln, auch die des Magen-Darm-Bereichs, werden hormonell bedingt zunehmend schwächer. Dadurch wird nicht nur der ganze Verdauungstrakt langsamer – auch der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre kann die Magensäure nicht mehr so einfach zurückhalten. Die Folge: Sie kann aufsteigen und die Speiseröhre reizen.

Des Weiteren werden die Schleimhäute in den Wechseljahren immer trockener, da sich die Durchblutung vermindert. Im Mund äußert sich dies mit einer verminderten Speichelbildung, wodurch eine Mundtrockenheit entsteht.1 Und wenn kein Speichel nachfließt, kann aufgestiegene Magensäure nicht zurück in den Magen gespült werden und verbleibt in der Speiseröhre.

Emotionale Belastung

Viele Frauen setzen sich in den Wechseljahren unter Druck, in dem Sie versuchen, physische Begleiterscheinungen, wie die unliebsamen Hitzewallungen zu verbergen. Oder Mütter wollen sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie emotional betroffen sind, wenn die Kinder vielleicht nun auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben meistern.

Diese Form von Stress ist jedoch kontraproduktiv, auf Dauer kann er sogar weitere Beschwerden, beispielweise Magenschmerzen und Sodbrennen fördern. Die Magenbewegung (Motilität) wird abgebremst, wodurch die Nahrung länger im Magen verbleibt und die Magensäure aufsteigen kann.

Zudem steigert psychische Belastung nur noch mehr die Schmerzempfindlichkeit2 – auch gegenüber dem Brennen hinter dem Brustbein.

Medikamente

Sie nehmen regelmäßig Medikamente zu sich? Dann können diese für das Sodbrennen verantwortlich sein. Denn bestimmte Arzneien, wie beispielsweise gegen

  • Herz-Kreislauf-Beschwerden,
  • Asthma oder
  • Rheuma

lösen mitunter saures Aufstoßen und Brennen in der Speiseröhre aus. Darüber sollten Sie möglichst Ihren Arzt informieren, wenn Ihnen ein Zusammenhang wahrscheinlich erscheint. Eigenständig sind diese Medikamente bitte nicht einfach abzusetzen.

„Das sind nur die Wechseljahre…“ – das ist schnell gesagt. Doch viele Klimakteriums-Erscheinungen treten genauso im Zusammenhang mit gesundheitlichen Problemen und Krankheiten auf. So ist Brennen hinter dem Brustbein ebenfalls ein mögliches Anzeichen für eine Speisenröhrenentzündung oder gar Speiseröhrenkrebs. Daher gilt: Länger anhaltende, sehr stark ausgeprägte oder zum allerersten Mal auftretende Symptome sollten von einem Mediziner abgeklärt werden. Wenden Sie sich hierfür zunächst an Ihren behandelnden Hausarzt.

Tipps: Das können Sie tun, um Sodbrennen in den Wechseljahren zu lindern


Auch wenn Sodbrennen eine Begleiterscheinung der Wechseljahre sind, können Sie als Betroffene viel unternehmen, um die Beschwerden zu lindern – oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Wichtig ist, sich immer wieder vor Augen zu führen:

Wechseljahre sind – trotz einiger Unannehmlichkeiten – keine Krankheit. Es ist ein natürlicher Prozess, den jede Frau mehr oder weniger stark ausgeprägt, durchläuft und der einen neuen Lebensabschnitt einläutet.

Hier sind einige hilfreiche Tipps und Hausmittel für den Umgang mit Sodbrennen.

Ernährung anpassen

Sodbrennen kann durch magenschonende Kost gelindert beziehungsweise vorgebeugt werden. Unter anderem ist es hilfreich, auf säurebildende Lebensmittel zu verzichten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Kaffee
  • Alkohol
  • raffinierter Zucker
  • scharfe Gewürze (Chilischoten, Pfeffer und Curry)
  • fettige Speisen (Fastfood)

Versuchen Sie sich Zeit zum langsamen Essen zu nehmen, kauen Sie alles gut durch und verteilen Sie lieber kleine Portionen über den Tag als wenige große, das überfordert den Magen nicht. Ein Spaziergang nach einem üppigeren Essen kann vor Sodbrennen bewahren, weil es die Verdauung anregt.

Stilles Wasser und ungesüßte Kräutertees sind besonders verträgliche Durstlöscher. Zudem spült die Flüssigkeit möglicherweise hochgestiegene Magensäure wieder aus der Speiseröhre zurück in den Magen.

Stress reduzieren

Scheuen Sie sich nicht, bei psychischen und emotionalen Belastungen mit jemanden darüber zu sprechen. Wie wäre es mit einer guten Freundin, vielleicht sogar eine, die das Gleiche erlebt beziehungsweise durchgemacht hat? Oder Sie wenden sich an einen Therapeuten beziehungsweise eine Therapeutin. Diese Person kann Sie bestmöglich und professionell unterstützen – ohne dass Sie Ihr Umfeld informieren müssen.

Medikamente prüfen

Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt ab und an Ihre regelmäßig einzunehmenden Medikamente. Vor allem, wenn Sie einen Zusammenhang zwischen Arznei und Sodbrennen-Beschwerden sehen. Auf keinen Fall sollten Sie jedoch Medikamente eigenmächtig und ohne vorherige Absprache absetzen. Ihr Arzt kann vielleicht eine besser verträgliche Alternative finden.

Nachts erhöht liegen

Noch ein Tipp zum Abschluss: Wenn Sie vor allem nachts Probleme haben, ist es hilfreich, den Oberkörper mit Kissen etwas höher zu lagern. So wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Magensäure in die Speiseröhre fließt, verringert.

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Carolin Stollberg Schreiben ist ihre Leidenschaft – und das am liebsten über Themen, die die Menschen wirklich bewegen. Nachdem sich Carolin Stollberg in ihrem Studium der Germanistik alle Instrumente angeeignet hat, die sie für das Schreiben guter Texte benötigt, konnte sie sich voll und ganz Ihren Interessensschwerpunkten widmen: Gesundheit und Medizin. Carolin Stollberg Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Stuttgart: Georg Thieme Verlag 22008. S. 536.
  • 2Nobis, Hans-Günter: Schmerz und Psycho. In: Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. URL: https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/patienteninformationen/herausforderung-schmerz/schmerz-und-psyche - Stand (22.07.2020).