Zu viel Magensäure als Ursache des Ulcus duodeni


Wenn wir essen, beginnt der Verdauungsprozess unserer Mahlzeiten bereits im Mund. Im Anschluss erreicht die Nahrung die zweite Station, unseren Magen. Dort erledigt der Magensaft, welcher neben einigen Verdauungsenzymen unter anderem auch Salzsäure enthält, einen Großteil der Arbeit und bereitet den Nahrungsbrei für die weitere Verdauung vor.

Er sorgt für ein saures Milieu mit einem pH-Wert von 1 bis 1,5 und tötet Viren und Bakterien ab. Eine übermäßige Magensaftproduktion allerdings kann dazu führen, dass die Schleimhäute in Magen und Darm von der Magensäure angegriffen werden. Die Ursachen für eine gesteigerte Magensäureproduktion sind unterschiedlich.

Insbesondere vorgeschädigte Schleimhäute, zum Beispiel durch die Einnahme von Schmerzmitteln, sind anfällig für die Salzsäure unseres Magens. Bei einer erhöhten Produktion der Magensäure kann diese durch den sogenannten Magenpförtner, einen ringförmigen Muskel am Magenausgang, in den Zwölffingerdarm gelangen.

So können dort, an den geschädigten Schleimhäuten, Entzündungen hervorgerufen werden. Als Folge kann sowohl im Magen als auch im anschließenden Teil des Dünndarms, dem Zwölffingerdarm, ein Geschwür entstehen.

Warum eigentlich Zwölf-finger-darm?: Der Abschnitt unseres Verdauungssystems trägt den Namen aufgrund seiner Länge. Diese beträgt circa 25 Zentimeter, was in etwa der Breite von zwölf Fingern entspricht.

Eine weitere Ursache für Zwölffingerdarmgeschwüre kann eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori sein. Außerdem zählen der Verzehr von Suchtmitteln und Stress zu weiteren Risikofaktoren, welche die Bildung eines Geschwürs begünstigen.

Entsteht dann zu viel Magensäure, kann diese auch durch den Sphinkter, einen ringförmigen Schließmuskel am Mageneingang, in die Speiseröhre geraten und dort Beschwerden in Form von Sodbrennen verursachen.

Wie äußert sich ein Zwölffingerdarmgeschwür?


Zwölffingerdarmgeschwüre sind in der Regel gutartig, allerdings lassen sich die Symptome nicht immer eindeutig zuordnen. Sie können auch bei anderen Krankheiten auftreten, deswegen ist es wichtig, bei einem Verdacht den Arzt aufzusuchen.

Zu den Symptomen eines Ulcus duodeni zählen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Oberbauch
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Blut im Stuhl (selten)

Eine häufige Begleiterscheinung eines Ulcus duodeni ist Sodbrennen aufgrund der übermäßigen Säureproduktion im Magen. Es äußert sich durch ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Generell kann es bei Zwölffingerdarmgeschwüren zu ähnlichen Symptomen wie bei Sodbrennen kommen.

Da sich Zwölffingerdarmgeschwüre wie Magengeschwüre äußern können, ist es oft schwierig, sie zu lokalisieren. Haben Sie die Schmerzen im Oberbauch im nüchternen Zustand? Wenn ja, deutet dies eher auf ein Geschwür im Zwölffingerdarm hin. Magengeschwüre schmerzen hingegen kurz nach dem Essen.

In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten und gereizte Geschwüre beginnen zu bluten. Dies zeichnet sich durch Blut im Stuhl aus, der daraufhin schwarz gefärbt ist und deswegen auch Teerstuhl genannt wird. Außerdem kann ein Ulcus duodeni zu einem Darmdurchbruch führen, der gefährlich ist und schnellstens operiert werden muss.

Diagnose und Behandlung eines Zwölffingerdarmgeschwürs


Falls Sie zutreffende Symptome und den Verdacht haben, an einem Ulcus duodeni zu leiden, suchen Sie einen Arzt auf, der dann eine genaue Diagnose stellen kann. Das Zwölffingerdarmgeschwür wird durch Abtasten des Bauches, Ultraschall, Blutuntersuchungen oder durch eine Magenspiegelung festgestellt.

Die Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren beginnt bei Ihren eigenen Gewohnheiten. Um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen, ist es wichtig, die Ernährung anzupassen.

Grundsätzlich ist eine schonende, fettarme Kost gut geeignet, um den Zwölffingerdarm nicht zu überlasten. Ein Ernährungsplan, wie er auch bei Sodbrennen zum Einsatz kommt, kann dabei helfen.

Um die Beschwerden zu lindern, ist es sinnvoll, sogenannte Heilkräuteranwendungen mit verschiedenen Kräutertees durchzuführen. Hier werden vor allem Fenchel, Anis oder Kamille verwendet, um Magen und Darm zu beruhigen. Sie können mehrmals am Tag eine heiße Tasse der frisch aufgebrühten Kräuter zu sich nehmen.

Genauere Informationen zur Dosierung und Anwendung entnehmen Sie den Gebrauchsinformationen des jeweiligen Produktes. Zudem ist es wichtig, die gesteigerte Magensaftproduktion in den Griff zu bekommen.

Hier gibt es verschiedene Medikamente: Sogenannte Antazida, welche die Magensäure neutralisieren, H2-Blocker, die die Produktion herabsetzen, oder Protonenpumpeninhibitoren zur Verringerung der Säuremenge im Magen.

Bei entsprechender Behandlung heilen die Geschwüre mit der Zeit wieder ab. Die Beschwerden sollten bereits nach einigen Tagen vorüber sein. Bis sie jedoch ganz verschwinden, vergehen bis zu drei Monate. Werden die Symptome nicht besser, ist es sinnvoll, nochmals einen Arzt aufzusuchen, der Sie dann individuell behandelt.

Ist der Auslöser des Geschwürs eine bakterielle Infektion, werden Antibiotika verabreicht, um diese zu beseitigen. Operative Eingriffe werden durchgeführt, wenn sich gar keine Besserung einstellt.

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