Die Vorteile von Antazida auf einen Blick

  • schneller Wirkeintritt meist innerhalb weniger Minuten
  • unkompliziert in der Anwendung
  • gut verträglich

Generell sind Antazida die richtige Lösung bei gelegentlichem Sodbrennen oder säurebedingten Magenbeschwerden.

Antazida machen die Magensäure unschädlich


Der Begriff Antazida leitet sich von „anti“ (=gegen) und „acidum“ (=Säure) ab. Die Medikamente wirken also gegen Säure, genauer gesagt gegen Magensäure. Zuviel dieser Säure ist ein häufiger Auslöser für Sodbrennen und andere Magenbeschwerden. Durch eine einfache chemische Reaktion neutralisieren Antazida die Magensäure und schaffen so schnell Abhilfe gegen die Beschwerden.

Eine normale Menge an Magensäure ist für die Verdauung unerlässlich. Sobald Nahrung in den Magen gelangt, produziert dieser Magensäure. Sie bereitet die Nahrung auf den nachfolgenden Verdauungsprozess vor und tötet Krankheiterreger ab.

Der Magen selbst ist durch eine spezielle Schleimschicht vor der aggressiven Wirkung der Säure geschützt. Die Speiseröhre hingegen wird dadurch angegriffen und gereizt. Es entstehen die typischen brennenden Sodbrennen-Schmerzen, vor allem hinter dem Brustbein.

Gut zu wissen

Antazida neutralisieren zwar die Magensäure, aber die natürliche und wichtige Säureproduktion wird nicht beeinflusst. Das heißt: Die Verdauung findet trotz der Einnahme eines Antazidums normal statt, der Magensaft ist nur weniger ätzend für die Speiseröhre.

Antazida: Wirkung und Substanzen


Die Wirkung von einem Antazidum bedient sich einem einfachen chemischen Grundprinzip: Säuren lassen sich durch Basen in neutrale Flüssigkeiten umwandeln. Bei Antazida handelt es sich also um basische Substanzen, welche die Magensäure neutralisieren.

Liegt besonders viel Magensäure vor, etwa nach einem fetthaltigen Essen oder bei Stress, kann eine Antazidum-Tablette helfen: Schon beim Kontakt des Wirkstoffs mit der Magensäure beginnt die Reaktion; bei den meisten Antazida-Medikamenten bemerken die Patienten schon wenige Minuten nach der Einnahme eine Besserung ihrer Beschwerden.

Als Wirksubstanzen kommen die folgenden basischen Salze zum Einsatz:

  • Aluminiumhydroxid: Ein effektives Neutralisationsmittel, das über längere Zeit hinweg wirksam ist. Die häufigste Nebenwirkung ist Verstopfung.
  • Magnesiumhydroxid: Die neutralisierende Wirkung ist langanhaltend; Durchfall ist eine mögliche, aber seltene Nebenwirkung.
  • Calciumcarbonat: Wirkt besonders schnell und unterstützt durch das Calcium sogar den Aufbau der Knochen. Es kann allerdings in seltenen Fällen Verstopfungen verursachen.

Die Vorteile der einzelnen Wirkstoffe werden oft in Kombinationspräparaten genutzt. Beispielsweise hat sich die Kombination von Magnesium- und Calciumcarbonat bewährt: Calciumcarbonat wirkt schnell, während die Wirkung von Magnesiumcarbonat lange anhält. Außerdem hebt das Magnesiumcarbonat die verstopfende Wirkung des Calciumcarbonats auf.

Auch Verbindungen aus Aluminium- und Magnesiumhydroxid (Hydrotalcit) sind beliebt. Zumal sie neben der neutralisierenden Wirkung auch die Magenschleimhaut schützen.

Anwendungsgebiete für Antazida


Antazida eignen sich besonders für Personen, die hin und wieder unter Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden leiden. Auch gegen

können Antazida eingesetzt werden. Da Antazida aus Mineralstoffen, die auch in der Natur vorkommen, bestehen, sind sie sehr gut verträglich. Noch dazu wirken sie lokal im Magen, ohne Umwege. Daher können sie schnell und unkompliziert helfen. Einige Antazida sind so gut verträglich, dass sie sogar in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden können.

Neben der neutralisierenden Wirkung haben Antazida folgende weitere positive Eigenschaften:

  • Einige Mittel regen die Produktion von Schleim an, der die Magenschleimhaut schützt.
  • Auch Prostaglandine werden zum Teil vermehrt ausgeschüttet. Diese Verbindungen können den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen stärken, sodass er den Speisebrei nicht in die Speiseröhre zurückfließen lässt.

So werden Antazida Medikamente eingenommen


Antazida sind freiverkäufliche, apothekenpflichtige Medikamente. In den folgenden Darreichungsformen sind sie am häufigsten zu erhalten:

  • Kautabletten: Die Tabletten lösen sich durch das Kauen schon im Mund auf und werden dann geschluckt. Die Wirkstoffe werden durch das Zerkleinern freigesetzt und können im Magen direkt wirken.
  • Suspensionen: Die Flüssigkeit ist in kleinen Beuteln verpackt und wird nach dem Öffnen direkt in den Mund gegeben.
  • Mikro Granulat: Dabei handelt es sich um ein Pulver, das ebenfalls direkt in den Mund gegeben und geschluckt wird.

Alle Varianten können ohne Wasser eingenommen werden – daher sind sie auch für unterwegs bestens geeignet.

Die Einnahme von Antazida erfolgt in der Regel eine Stunde nach dem Essen. Wer vor allem nachts Beschwerden hat, kann auch direkt vor dem Schlafengehen eine Dosis einnehmen. Die genaue Dosierung und Einnahmehinweise finden Sie im jeweiligen Beipackzettel.

Hinweis

Antazida eignen sich nicht zur Selbstmedikation über einen längeren Zeitraum hinweg. Haben Sie regelmäßig Sodbrennen oder verwandte Magenbeschwerden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die Medikamente nicht anschlagen, ist ein Arztbesuch ratsam.

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Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren