Häufig gestellte Fragen zu Sodbrennen nach dem Sport
Beim Sport reduziert der Körper die Verdauungstätigkeit, wodurch die Nahrung länger im Magen verbleibt und durch die Bewegung unter Umständen leichter in die Speiseröhre gepresst wird. Auch die - beim Sport oftmals gebeugte oder gestreckte - Körperhaltung kann hierzu beitragen. Zudem gelangt beim Sport nicht selten Luft mit in den Magen, die beim Aufstoßen Magensäure in die Speiseröhre befördern kann.
Insbesondere sehr fordernde (Leistungs-) Sportarten wie zum Beispiel Marathonlaufen oder Gewichtheben sorgen oftmals für Sodbrennen. Aber auch sportliche Aktivitäten, bei denen Druck auf den Bauch ausgeübt wird, der Oberkörper häufig vornübergebeugt ist oder der Magen stark durchgerüttelt wird, steigern das Risiko.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, vor dem Sport nichts oder nur wenig zu essen. Je weniger Nahrung im Magen ist, desto geringer ist das Risiko für Sodbrennen nach dem Sport. Darüber hinaus sollte auf übermäßig große und besonders fetthaltige Speisen verzichtet sowie ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden.
Ursachen für Sodbrennen nach dem Sport
Sport ist gesund – daran gibt es keinen Zweifel. Er fördert den Muskelaufbau, steigert die Durchblutung und beugt zahlreichen Krankheiten vor. Allerdings kann Sport auch Sodbrennen auslösen. Das hat verschiedene mögliche Ursachen:
- Beim Sport muss der Körper die Energie anderweitig aufbringen, deshalb spart er sie bei der Verdauung ein: Nahrung wird langsamer verdaut und bleibt so länger im Magen. Dadurch steigt das Risiko, dass sie bei Bewegungen und beim Anspannen der Bauchmuskulatur wieder in die Speiseröhre gepresst wird. Dies wird noch dadurch unterstützt, dass bei häufigem Reflux (Rückfluss von saurem Mageninhalt) der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre oft nur eingeschränkt seiner Funktion nachkommt. Im Idealfall bildet er eine Barriere, die verhindert, dass Magensäure zurückfließt.
- Ein beim Sport nach vorn gebeugter Oberkörper drückt auf den Magen, dessen Inhalt dann wiederum auf den Muskelring hin zur Speiseröhre drückt. Dadurch gibt er irgendwann nach und erschlafft – Sodbrennen entsteht.
- Es kommt vor, dass beim Sport versehentlich Luft geschluckt wird, beispielsweise beim heftigen Atmen oder zwischendurch beim Trinken. Stößt der Sportler sie wieder auf, kann Magensäure nach oben gelangen (saures Aufstoßen genannt).
- Außerdem wird vermutet, dass durch die Anstrengung beim Sport die Selbstreinigung der Speiseröhre nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Im Normalfall wird nach oben gelangter Mageninhalt durch ringförmige Bewegung der Speiseröhre wieder nach unten befördert. Diese Bewegung ist beim Sport möglicherweise eingeschränkt. Hinzu kommt, dass Sportler oft durch den Mund atmen, der dadurch viel Feuchtigkeit an die Atemluft verliert. Es ist vorstellbar, dass dadurch weniger Speichel geschluckt wird, der sonst zur Reinigung der Speiseröhre beiträgt.
Wegen Sodbrennen auf Sport zu verzichten, ist jedoch keine Lösung. Vielmehr kommt es darauf an, den Trainingsplan an die Veranlagung zu Sodbrennen anzupassen.
Verspüren Sie beim Sport Schmerzen in der Brust, sollten Sie sich zur Sicherheit von einem Arzt untersuchen lassen. Neben Sodbrennen kann auch eine Herzkrankheit hinter den Beschwerden stecken. Bei sehr starken Schmerzen sollten Sie daher umgehend einen Notarzt rufen.
Sodbrennen nach dem Sport – was ist ungünstig und was erlaubt?
Wer Sodbrennen durch Sport vermeiden möchte, sollte bei der Bewegung lieber Maß halten. Das bedeutet nicht zwangsläufig weniger zu trainieren, sondern vielmehr kommt es auf die Intensität des Trainings an.
Mäßig anstrengende Bewegung wie Ausdauersport ist möglich, denn ein bisschen Bewegung tut Magen und Speiseröhre durchaus gut. Zusätzlich hilft sie dabei, Übergewicht vorzubeugen oder zu reduzieren, was sich ebenfalls positiv auf eine Reflux-Erkrankung auswirken kann.
Probieren Sie doch einmal eine der folgenden Sportarten aus:
- Nordic Walking
- Radfahren (wichtig: mit aufrechtem Oberkörper)
- Wandern
Besonders anstrengende Sportarten wie beispielsweise Marathonlaufen oder Gewichtheben können jedoch sogar bei Menschen Sodbrennen auslösen, die sonst nicht darunter leiden. Auf eine solche Belastung sollte daher idealerweise verzichtet werden. Wer dies nicht möchte, sollte zumindest in der Zeit direkt vor dem Sport nichts mehr essen.
Daneben hängt das Sodbrennen ebenso davon ab, wie der Sport betrieben wird. Beispielsweise sind Sportarten,
- die Druck auf den Bauch ausüben,
- bei denen der Oberkörper vornübergebeugt ist
- oder bei denen der Magen durchgeschüttelt wird,
eher weniger geeignet. Dazu zählen beispielsweise Joggen, manche Positionen im Yoga und Kräftigungsübungen wie Sit-ups.
Treiben Sie regelmäßig Sport und stellen plötzlich fest, dass Sie anschließend unter Sodbrennen leiden, sollten Sie die Trainingsintensität zunächst so weit reduzieren, bis sie dabei keine Beschwerden mehr haben. Im Anschluss erhöhen Sie die Anstrengung langsam wieder – auf diese Weise ist es möglich, die persönliche Sodbrennen-Grenze zu finden.
Vorbeugende Maßnahmen bei Sodbrennen nach dem Sport
Je mehr Essen sich im Magen befindet, desto höher ist auch die Gefahr von Sodbrennen nach dem Sport. Damit es gar nicht erst soweit kommt, können folgende Tipps helfen:
- Nach dem Essen ausreichend lange warten bis zum Sport. Einzige Ausnahme: Ein ruhiger Spaziergang zur Verdauung.
- Vor dem Sport auf fettreiche Speisen verzichten, denn die werden langsamer verdaut und bleiben daher länger im Magen.
- Bewusst nur kleine Portionen essen, die den Magen schnell wieder verlassen.
- Beim Sport ausreichend trinken, allerdings nur Getränke ohne Kohlensäure. Kohlensäurehaltige Sport-Drinks sind nicht empfehlenswert.
Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, besteht eine gute Chance, die Häufigkeit und Schwere von Sodbrennen nach dem Sport zu verringern.
Sodbrennen nach dem Sport: Was tun, wenn es im Hals brennt?
In manchen Fällen lässt sich Sodbrennen nach dem Sport trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht vermeiden. Dann ist schnelle Hilfe gefragt. Betroffene haben hierfür die Wahl zwischen geprüften Medikamenten aus der Apotheke oder bewährten Hausmitteln.
Zu letzteren gehört unter anderem Kaugummi kauen, um die Speichelproduktion anzuregen. Natron ist ebenfalls ein beliebtes Hausmittel, denn es bindet Magensäure. Einfach einen Teelöffel davon in einem Glas mit stillem Wasser auflösen und langsam trinken.
Natron sollte jedoch nicht zu oft verwendet werden, denn es wird vom Körper vollständig verwertet und birgt daher die Gefahr einer Überdosierung. Diese kann sich in Übelkeit, Erbrechen oder anderen Magenbeschwerden äußern.
Zusätzlich können sogenannte Antazida gegen Sodbrennen beim Sport helfen. Dabei handelt es sich um Medikamente, welche die Magensäure in der Speiseröhre neutralisieren. Sie können vor, während und auch nach dem Sport eingenommen werden.