Wie kommt es zu Sodbrennen auf Reisen?


Im Wesentlichen ist Sodbrennen, das sich im Urlaub bemerkbar macht, auf zwei Faktoren zurückzuführen: Stress und die Ernährung. Viele Menschen denken nicht daran, dass die Urlaubsvorbereitungen, die Reise selbst und auch die ungewohnten Gegebenheiten vor Ort nicht nur Erholung bieten, sondern durchaus auch eine Belastung für den Körper sein können.

Er muss sich auf die neuen Anforderungen einstellen – das kostet Energie und kann sich in Form von Verdauungsstörungen bemerkbar machen. Betroffene leiden unter Übelkeit, Verstopfung oder eben auch Sodbrennen.

Dazu kommen die meist zwar leckeren, aber dennoch fremden Gerichte, die man sich auf Reisen schmecken lassen kann. Insbesondere im südamerikanischen, afrikanischen oder asiatischen Raum weicht die Küche stark von dem ab, was wir Europäer gewohnt sind.

An der Verdauung geht das leider nicht spurlos vorüber: Die unbekannten Zutaten und Gewürze überfordern Magen und Darm und haben nicht selten Motilitätsstörungen (Abweichungen von den üblichen Bewegungsabläufen des Magen-Darm-Traktes) und eine deutlich gesteigerte Magensäure-Produktion zur Folge.

Kann übermäßig gebildete Magensäure den Schließmuskel am Eingang des Magens überwinden und so zurück in die Speiseröhre gelangen, werden dort die unvorbereiteten Zellen angegriffen. In den meisten Fällen entsteht dadurch das charakteristische Brennen hinter dem Brustbein. Nur selten macht sich die Säure in der Speiseröhre nicht bemerkbar – dann sprechen Mediziner vom sogenannten "stillen Reflux". In der Regel wird diese Form von Sodbrennen nur durch Zufall entdeckt.

Typische Beschwerden, die Menschen mit Sodbrennen auf Reisen plagen, sind daher:

Hin und wieder entstehen im Zusammenhang mit Reflux, also dem Rückfluss des Mageninhalts, auch Symptome wie Husten, Heiserkeit oder Mundgeruch.

Sodbrennen auf Reisen – behandeln und vorbeugen


Keine Frage: Vor allem im Urlaub – der Zeit, die wir dringend benötigen, um Erholung vom oftmals stressigen Alltag zu finden – ist häufiges und/oder stark ausgeprägtes Sodbrennen eine große Belastung. Betroffene müssen auf viele geplante Aktivitäten verzichten, weil die Beschwerden so stark sind. Zudem fällt der Genuss der Mahlzeiten zunehmend schwer. Die Angst, erneutes Sodbrennen zu provozieren, ist groß.

Vor einer besonderen Herausforderung stehen zudem Schwangere, die durch die Schwangerschaft sowieso schon häufiger unter Sodbrennen leiden als gewöhnlich. Im Urlaub kann sich dieses Phänomen noch verstärken; ungewohntes Essen und Stress spielen neben den typischen Schwangerschaftsstrapazen auch hier eine große Rolle.

Doch auch im Urlaub sind Sie dem Sodbrennen nicht wehrlos ausgeliefert – egal ob schwanger oder nicht. Um die Symptome zu lindern und ihr Auftreten idealerweise von Anfang an zu unterbinden, gibt es einige wirkungsvolle Methoden:

  • schnelle Hilfe durch Medikamente
    Die schnellste und umfassendste Linderung bei bereits bestehendem Sodbrennen bieten Medikamente. Sie können die überschüssige Magensäure neutralisieren und die Abläufe in Magen und Darm wieder so weit normalisieren, dass der Betroffene in seiner Aktivität nicht mehr eingeschränkt ist. Bei Sodbrennen auf Reisen empfehlen sich dazu vor allem Antazida und pflanzliche Arzneimittel, die gleich mehrere Magen-Darm-Beschwerden bekämpfen. Am besten packen Sie diese Medikamente schon vor der Reise in Ihre Reiseapotheke, um sie jederzeit griffbereit zu haben.

    Übrigens: Auch Schwangere können auf die Hilfe von Arzneimitteln zurückgreifen – dank schonender Medikamente speziell für ihre Bedürfnisse.
  • Essen – regelmäßig und genussvoll
    Auch im Urlaub muss es manchmal schnell gehen – zum Beispiel, wenn lang geplante Aktivitäten dicht gedrängt aufeinander folgen. Für eine ruhige Mahlzeit bleibt da hin und wieder keine Zeit. Wenn möglich, sollten Sie das ändern: Nehmen Sie sich regelmäßig Momente – egal ob auf einer Bergtour, beim Sightseeing oder beim Erkunden der Landschaft auf eigene Faust – und essen Sie eine Kleinigkeit. So bleiben Sie nicht nur fit, Sie tragen gleichzeitig dazu bei, dass Ihre Verdauung weiterhin geregelt abläuft und nicht überfordert wird.
  • nicht zu viel auf einmal
    Auch wenn es bei einigen Köstlichkeiten wirklich schwerfällt: Verzichten Sie auf allzu große Portionen. Wer viel auf einmal isst, mutet seinem Magen viel zu – denn um so große Mengen Nahrung zu verdauen, ist auch mehr Magensäure nötig als gewöhnlich. Letztendlich fördert das die Entstehung von Sodbrennen. Gleiches gilt für neu entdeckte Speisen: Sie sind keineswegs verboten, sollten aber nur in Maßen auf Ihrem Teller landen.
  • eine Chance für Hausmittel
    Natürlich sind die üblichen Hausmittel bei Sodbrennen nicht an jedem Urlaubsort uneingeschränkt verfügbar. Bietet sich die Möglichkeit, sollten Sie aber dennoch auf sie zurückgreifen. So könnten Sie zum Beispiel stets eine kleine Flasche Wasser bereithalten oder sich beim gemütlichen Zusammensitzen im Café einen Kamillentee bestellen – er beruhigt den Magen und kann Beschwerden mildern.
  • Genussmittel reduzieren
    Weil Genussmittel wie Alkohol und Kaffee maßgeblich an der Ausbildung von lästigem Sodbrennen beteiligt sind, empfiehlt es sich ihren Konsum auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren – auch oder gerade im Urlaub.
  • in erhöhter Position schlafen
    Um nicht auch noch nachts vom Reflux geplagt zu werden, können Sie darauf achten, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen. So fällt es dem Mageninhalt deutlich schwerer, den Rückweg in die Speiseröhre anzutreten, und Ihrer Erholung steht nichts im Weg.

Mit diesen Tipps und Tricks im Hinterkopf können Sie beruhigt Ihren Urlaub genießen – und sollte es doch zu Sodbrennen kommen, haben Sie die richtigen Präparate in der Reiseapotheke, um dem schnell wieder ein Ende zu setzen.

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