Nachts Sodbrennen? Die Tipps auf einen Blick:

  • den Oberkörper hochlagern
  • auf der linken Seite schlafen
  • die letzte Mahlzeit des Tages drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen essen
  • abends keine Süßigkeiten naschen
  • nach dem Abendessen einen kleinen Spaziergang machen

Warum Sodbrennen nachts schlimmer ist


Sodbrennen wird von Betroffenen in der Regel als schmerzhafter und störender empfunden, wenn es nachts auftritt. Ein möglicher Grund dafür ist, dass es in der Nacht – anders als tagsüber – nur wenig Ablenkung von den Beschwerden gibt.

Hinzu kommt, dass die Schmerzen beim Einschlafen stören und die Leistungsfähigkeit am nächsten Tag durch die verkürzte Nachtruhe beeinträchtigt wird. Tritt das Sodbrennen nachts auf, zieht dies unter Umständen auch gesundheitliche Folgen nach sich.

Die Ursache liegt darin begründet, dass im Liegen die aufsteigende Säure länger in der Speiseröhre verbleibt – das kann diese reizen und schädigen. Zudem gelangt in dieser Position mehr Säure in die Speiseröhre als im Stehen.

Dadurch steigt beispielsweise die Gefahr, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Bei Verdacht auf nächtliches Sodbrennen sollten Sie sich daher von einem Arzt untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen.

Magenschmerzen: Auch sie tun nachts besonders weh

Genauso wie Sodbrennen quälen uns Magenschmerzen nachts oft auffallend schlimm. Wieso ist das so? Meistens ist zu viel, sehr fettreiches oder stark blähendes Essen vor dem Schlafengehen schuld an den Beschwerden. Zu später Stunde verdaut unser Körper die Nahrung langsamer, weil sich der Kreislauf und die Organe durch die fehlende körperliche Aktivität in einen Ruhemodus versetzen – daher verweilen die zuletzt verspeisten Gerichte über einen längeren Zeitraum im Magen als tagsüber. Die Magenschmerzen entstehen nachts in diesem Fall, weil sich der Magen aufgrund der großen Nahrungsaufnahme ausdehnt und so unangenehm drückende Schmerzen verursacht.

Ebenfalls Schmerzen verursachen kann eine erhöhte Magensäureproduktion in der Nacht. Das passiert in Abhängigkeit von der zuvor verspeisten Nahrung: Je intensiver verdaut werden muss, desto mehr Magensäure benötigt man.

Genauso können jedoch auch psychische Belastungen, Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm, ein Reizmagen oder die Magen-Darm-Grippe hinter den nächtlichen Beschwerden stecken.

Sodbrennen im Liegen? So schaffen Sie Abhilfe


Wer Sodbrennen im Liegen vermeiden möchte, sollte sich nach Möglichkeit nicht auf den Rücken oder auf die rechte Seite legen. Beides begünstigt den Rückfluss von Magensäure. Warum?

  • Wenn der Mensch auf dem Rücken liegt, befinden sich Magen und Speiseröhre in etwa auf einer Höhe. Die Schwerkraft verhindert nun nicht mehr, dass saurer Magensaft zurückfließt.
  • Liegt der Mensch auf der rechten Seite, befindet sich die Speiseröhre sogar unterhalb des Magens. Der Schwerkraft folgend gelangt die Magensäure nun noch leichter in die Speiseröhre.

Bei einem gesunden Menschen würde der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre diesen Rückfluss unterbinden, bei dauerhaftem Sodbrennen kann er seine Funktion jedoch oft nicht optimal erfüllen – Reflux, besonders nachts, ist die Folge.

Das Ziel bei der Vorsorge von nächtlichem Sodbrennen ist es daher, den Magen niedriger zu legen als die Speiseröhre – denn Magensäure gelangt schwieriger hinauf als hinab. Probieren Sie dazu folgende Tipps aus:

  • Schlafen Sie auf der linken Seite, denn dann liegt der Magen – der sich in der linken Körperhälfte befindet, niedriger als die Speiseröhre.
  • Legen Sie sich zusätzliche Kissen unter die Kopfseite der Matratze oder stellen Sie Ihren Lattenrost höher, sodass der Oberkörper erhöht liegt – und Säure nicht mehr so leicht zurückfließt.
  • Spezielle Refluxkissen im Handel können direkt auf die Matratze gelegt werden und führen ebenfalls dazu, dass der Oberkörper höher liegt. Ein zusätzliches Kissen wird dann meist gar nicht benötigt.

Oft reichen diese Tipps schon aus, um Sodbrennen im Liegen zu lindern oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Sollten Sie trotzdem weiter unter Sodbrennen leiden, steckt möglicherweise noch eine andere Ursache dahinter.

Sind Sie vielleicht sehr gestresst? Oder essen Sie abends etwas zu schwer? Unser Sodbrennen-Tagebuch hilft Ihnen dabei, Ihre persönlichen Auslöser zu entlarven.

Was bei Sodbrennen in der Nacht sonst noch helfen kann


Um Sodbrennen in der Nacht zu vermeiden, reicht es manchmal nicht aus, nur den Oberkörper etwas erhöht zu legen. Denn häufig kommen noch ungünstige Faktoren wie falsches Essen hinzu, welche die Beschwerden verursachen. Folgende Ratschläge können Ihnen helfen:

  • Lassen Sie zwischen Abendessen und Schlafen mindestens drei bis vier Stunden vergehen. Das ist ebenfalls ein guter Tipp, um auch Magenschmerzen, die nachts auftreten, zu verhindern.
  • Auch wenn die Versuchung groß ist: Naschen Sie abends oder nachts keine Süßigkeiten mehr. Besonders Schokolade steht unter Verdacht, Sodbrennen sowie Magenschmerzen auszulösen.
  • Bestimmte Lebensmittel gelten als besonders magenschonend, beispielsweise Vollkornbrot, Kartoffeln oder Salat. Um nächtliches Sodbrennen zu vermeiden, sollten Sie deshalb auf die richtige Ernährung achten. Unter anderem verstecken sich Fett und Zucker zum Beispiel in manchen Fertigprodukten. Warum die Lebensmittelhersteller diese Inhaltsstoffe verwenden, lesen Sie im Experteninterview.
  • Machen Sie nach dem Essen einen kleinen Spaziergang. Dadurch wird die Verdauung angeregt und der Magen ist schneller wieder leer. Ein voller Magen drückt gegen den Schließmuskel zur Speiseröhre hin und begünstigt auf diese Weise sowohl einen Rückfluss von Magensäure, als auch nächtliche Magenschmerzen.
  • Bei stressbedingtem Reflux: Sorgen Sie nachts oder im Idealfall schon abends für Entspannung. Dies gelingt beispielsweise durch ein heißes Bad, ein gutes Buch oder Entspannungsübungen wie autogenes Training.
  • Zeigt die Waage ein paar Kilo zu viel an, bemühen Sie sich, diese wieder loszuwerden. Denn gerade Übergewicht am Bauch drückt im Liegen zusätzlich auf den Magen und verursacht mitunter Sodbrennen.

Brennt es trotz aller Tipps in der Speiseröhre, können spezielle Medikamente wie Antazida dabei helfen, nächtliches Sodbrennen in den Griff zu bekommen – denn sie neutralisieren die überschüssige Magensäure. Als Hausmittel bietet es sich an, ein Glas lauwarmes Wasser zu trinken.

Dadurch wird die Säure wieder in Richtung Magen befördert und gleichzeitig verdünnt. Das bekannte Natron ist ebenfalls ein beliebter Helfer gegen Sodbrennen, denn es bindet die Magensäure. Allerdings sollte Natron nicht zu oft verwendet werden, denn es wird leicht überdosiert und zieht häufig saures Aufstoßen nach sich.

Was tun bei Magenschmerzen? Tipps für nachts

Wenn Sie nachts neben Sodbrennen auch unter Magenschmerzen leiden, hat sich vor allem ein simples Hausmittel bewährt: Wärme. Legen Sie sich daher eine Wärmflasche oder ein erhitztes Kirschkernkissen auf den schmerzenden Bauch – das wirkt entkrampfend und kann so die Beschwerden mindern.

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