Mit Mitteln aus der Natur gegen Sodbrennen


Sodbrennen, nicht selten in Verbindung mit Magendruck, Magenschmerzen oder saurem Aufstoßen, hat zwei Hauptursachen:

  • Der Magen produziert zu viel Magensäure, diese steigt bis in die Speiseröhre auf und führt dort zu Reizungen.
  • Der Mageneingang, genannt Pförtner, schließt nicht so dicht ab, wie er sollte. Er wird durchlässig, sodass der saure Mageninhalt zurück in die Speiseröhre schwappen kann.

Bei vielen ist es beispielsweise eine deftige Mahlzeit, die zu Sodbrennen führt. Andere haben hingegen regelmäßig Sodbrennen, beispielsweise aufgrund von ungesunder Ernährung, Übergewicht oder einer Schwangerschaft.

Um das Sodbrennen dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist eine Ernährungsumstellung hilfreich, genauso wie abzunehmen.

Bei akuten Beschwerden ist allerdings schnelle Hilfe gefragt. Dafür eignen sich verschiedene Heilpflanzen, die in Form von Tees, Tropfen oder Lösungen in der Apotheke angeboten werden.

Heilpflanzen haben sich oft schon seit hunderten von Jahren bewährt und können eine erstaunliche Wirkung entfalten.

Viele Wirkweisen wurden von Wissenschaftlern untersucht und sind anerkannt. Die genaue Wirkung der einzelnen Heilpflanzen ist allerdings sehr unterschiedlich: So können sie Krämpfe lösen, Magendruck vermindern, die Magensäureproduktion hemmen und die Verdauung anregen.

Symptome wie Sodbrennen und andere säurebedingte Magenbeschwerden können sich schnell bessern. Gute Gründe also, um es mit pflanzlichen Mitteln gegen Sodbrennen zu probieren.

Die besten pflanzlichen Mittel gegen Sodbrennen


Mit den folgenden pflanzlichen Mitteln gegen Sodbrennen konnten schon viele Betroffene ihre Beschwerden lindern. Achten Sie vor allem beim Kauf von getrockneten Pflanzen und fertigen Tees auf eine hohe Qualität!

Die Tees im Supermarkt enthalten oft geringe Konzentrationen an Heilpflanzen bei unterdurchschnittlicher Qualität. In der Apotheke bekommen Sie dagegen Tees in Arzneimittelqualität, ebenso wie Tropfen oder Lösungen.

Kamille

Kamille gilt als die Heilpflanze schlechthin, wenn es um Magen- und Darmbeschwerden geht. Sie wirkt beruhigend auf die Magen-Darm-Muskulatur und kann die Säureproduktion des Magens regulieren.

Die entzündungshemmende Wirkung der Kamille kommt den gereizten Schleimhäuten von Magen und Darm zugute. Kamillentee erhalten Sie in bester Qualität in der Apotheke. Neben Tee können Sie auch auf Kamillentropfen ausweichen, diese enthalten allerdings Alkohol.

Süßholzwurzel

Süßholzwurzel ist das Ausgangsmaterial für eine wohlbekannte Süßigkeit: Lakritz. Neben der Süße enthält die Wurzel aber auch Stoffe, die eine heilende Wirkung auf die Verdauung haben.

So ist Süßholzwurzel vor allem dafür bekannt, Krämpfe zu lösen und einem Zuviel Säure entgegenzuwirken. Sie können die Wurzel als Tee oder Kautablette zu sich nehmen. Zudem gibt es pflanzliche Tropfen, die Süßholzwurzel enthalten.

Angelikawurzel

Die Angelika wird auch als Engelwurz bezeichnet und ist für ihre entspannende und beruhigende Wirkung auf den Verdauungstrakt bekannt.

Sie kann die Magensäure regulieren und ist daher ein wertvolles pflanzliches Mittel gegen Sodbrennen. Angelikawurzel können Sie als Tee oder Tinktur zwei bis dreimal täglich zu sich nehmen.

Bittere Schleifenblume

Die Bittere Schleifenblume ist eine außergewöhnliche Heilpflanze, da sie genauso hilft, wie es gerade nötig ist: So kann sie zum einen anregend auf die Magenmuskulatur wirken, was Druck- und Völlegefühl verbessert.

Zum anderen besitzt sie auch entspannende Eigenschaften auf eine verkrampfte Muskulatur. Die Bittere Schleifenblume ist als Lösung erhältlich.

Vorsicht mit Pfefferminztee

Die Pfefferminze ist eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Sie sorgt für Linderung bei Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Blähungen. Bei Sodbrennen kann die Wirkung allerdings den gegenteiligen Effekt haben, da Pfefferminz zur Entspannung des Magenpförtners führt. Die Folge: Der Muskel wird durchlässig und Speisebrei kann zurück in die Speiseröhre gelangen.

Somit wird das Sodbrennen also eher verstärkt als gemildert. Letztlich ist die Wirkung von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sie können ausprobieren, wie Pfefferminztee bei Ihnen anschlägt oder Sie wählen eine der vielen anderen hier aufgezählten Möglichkeiten zur Linderung Ihrer Beschwerden.

Eibischwurzel

Eibischwurzel enthält Schleimstoffe, welche die Magenschleimhaut schützen und beruhigen können. Sie können sie als Tee oder Sirup einnehmen. Da der Schleim hitzeempfindlich ist, darf ein Tee nur mit kaltem Wasser angesetzt werden.

Geben Sie dafür kleine Stücke der Wurzel in kaltes Wasser und lassen Sie sie drei Stunden bei gelegentlichem Umrühren ziehen. Anschließend abseihen und leicht erwärmt trinken.

Liebstöckel

Liebstöckel ist in der Küche wegen seines würzigen Geschmacks sehr beliebt – die Pflanze ist auch unter dem Namen Maggikraut bekannt. Auch ein Tee aus Liebstöckel schmeckt würzig. Verwendet werden hierfür die Wurzeln der Pflanze.

Sie sollen die Verdauung unterstützen. Für den Tee zwei Teelöffel kleingeschnittene Wurzel mit 250 Millilitern kaltem Wasser übergießen. Anschließend den Sud aufkochen und sofort abseihen. Nun kann der Tee in kleinen Schlucken getrunken werden.

Mädesüß

Mädesüß wird als ein äußerst wertvolles Heilkraut angesehen. Ein Aufguss aus Mädesüß kann einer Übersäuerung entgegenwirken und Entzündungen lindern. Für den Aufguss übergießen Sie das Kraut mit kochendem Wasser. Nach zehn Minuten können Sie ihn abseihen und den Tee trinken.

Achtung: Mädesüß enthält natürlicherweise die Substanz Salicylsäure. Sie wird in leicht abgeänderter Form für das Schmerzmittel Aspirin verwendet. Der Inhaltsstoff ist daher nicht für den Verzehr während der Schwangerschaft, Stillzeit, bei Asthma oder anderen Überempfindlichkeiten geeignet.

Ingwer

Die Ingwerwurzel wird immer beliebter: Mittlerweile ist sie in nahezu jedem Supermarkt frisch erhältlich. Einerseits wird Ingwer zum Würzen von Speisen eingesetzt, andererseits ist er als Heilmittel gegen Magenprobleme bekannt.

Die beruhigende und entzündungshemmende Wirkung von Ingwer können Sie bei Sodbrennen probieren: Geben Sie dafür einige Scheiben geschälten, frischen Ingwer in eine Tasse und übergießen Sie ihn mit kochendem Wasser. Nach fünf Minuten Ziehzeit ist der Tee trinkfertig. Der Tee wirkt am besten, wenn er eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen wird.

Kümmelfrüchte

Auch bei Kümmel handelt es sich um eine Pflanze, die sowohl in der Küche als Gewürz als auch als Heilpflanze eingesetzt wird. Die Wirkung des Kümmels auf die Verdauung ist schon seit langem bekannt: Kümmelfrüchte lindern Blähungen, wirken entkrampfend und unterstützen die Verdauung. Kümmelfrüchte sind vor allem in Form von Tee empfehlenswert.

Artischocke

Artischocken sind als Extrakt in pflanzlichen Medikamenten erhältlich. Vor allem als edles Gemüse bekannt, können Artischocken jedoch weit mehr: Sie regen die Verdauung an und unterstützen Galle und Leber bei der Arbeit.

Im Artischockengemüse sind die wertvollen Inhaltsstoffe hingegen kaum mehr enthalten. Der Grund: Für den Verzehr wird die frische Artischocke mindestens 30 Minuten in Salzwasser gekocht. Daher sollten Sie lieber auf Tabletten oder Kapseln zurückgreifen.

Tipp: Teemischungen gegen Sodbrennen


Sie können die Kraft verschiedener Heilpflanzen nutzen, um Ihr Sodbrennen zu bekämpfen. Es gibt einige bewährte Teemischungen, die mehrere Heilpflanzen enthalten. Diese unterstützen sich gegenseitig in ihrer Wirkung:

  • Die Teemischung aus Kamille, Malve und Eibisch kann einen gereizten Magen beruhigen.
  • Fenchel-Anis-Kümmel-Tee ist ebenfalls für seine wohltuende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt bekannt und dabei äußerst beliebt – auch in Schwangerschaft und Stillzeit.
  • Kamille-Fenchel-Süßholzwurzel-Tee ist ein empfehlenswertes pflanzliches Mittel gegen Sodbrennen.

Trinken Sie über den Tag verteilt drei bis fünf Tassen der Tees, am besten warm und in kleinen Schlucken.

Hinweis: Wenn Ihre Beschwerden trotzdem anhalten oder gar stärker werden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann durch spezielle Untersuchungen der Ursache des Sodbrennens auf den Grund gehen und Ihnen gezielte Tipps zur Behandlung geben.

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Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren